Gastkommentar: Exzellenz verbindet

Ich sehe die Notwendigkeit – ja sogar die Verpflichtung – die hohe Forschungs- und Lehrleistung aller drei technischen Universitäten Österreichs hervorzuheben. Unter dem Motto "United Through Excellence" ziehen die TU Wien, die TU Graz und die Montanuniversität Leoben seit April 2010 an einem Strang. [...]

Mit der „TU Austria“ – einer Allianz mit rund 8.600 Mitarbeitern und 43.000 Studierenden – sehen wir einen Weg, wie wir die speziellen Anforderungen der TU aufzeigen und ihre Schlagkraft erhöhen können. Insbesondere bei der Abstimmung in Forschung und Lehre, wenn es um teure Infrastruktur oder die Nutzung von Synergien im Dienstleistungsbereich geht, forcieren wir Kooperationen und sprechen national wie international mit einer Stimme.

Den Hintergrund für die strategische Planung der TU Austria bildet die Auseinandersetzung mit den großen gesellschaftlichen Trends und ihren möglichen Konsequenzen: Es fehlen Fachkräfte aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den so genannten MINT-Fächern. Den Bedarf an Absolventen – insbesondere von Frauen – technischer und naturwissenschaftlicher Studien zu decken, sehe ich als eine wesentliche gesellschafts­politische Aufgabe an. Bei der Positionierung der TU Austria ist es ein Anliegen, den Stellenwert der naturwissenschaftlichen und technischen Forschung an den TU für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreichs deutlicher als bisher in den Vordergrund zu rücken. Die Wissenschaftler leisten exzellente Forschungsarbeit und das, obwohl die Infrastruktur teilweise überaltert ist. Zur Sicherung internationaler Konkurrenzfähigkeit bedürfen wir eigener Finanzierungsmodelle zur Anschaffung und Erneuerung kostenintensiver technischer Infrastruktur wie Großgeräte und Labors. Die TU Austria setzt sich dafür ein, dass der Wissens- und Technologietransfer als Teil einer umfassenden Forschungs- und Innovationsförderung verstanden wird.

Wie uns eine aktuelle Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung bescheinigt, hat die TU Austria immenses Wertschöpfungspotenzial hinsichtlich Steuerleistung der Absolventen, Gründungsrate und allgemeinem, volkswirtschaftlichem Nutzen. Die Ergebnisse bestärken mich und meine Kollegen, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuverfolgen.

* Sabine Seidler ist Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien.


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