Gastkommentar: Hitze, Gewitter und Computer

Die sommerlichen Temperaturen schlagen sich nicht nur auf den menschlichen Kreislauf nieder. Auch Computerfestplatten leiden unter der aktuellen Hitzewelle und den Wärmegewittern. Je nach Bauart können bereits Temperaturen zwischen 35 und 55 Grad Festplatten in Tablets, Laptops und Servern außer Gefecht setzen. Häufigste Ursachen sind direkte Sonneneinstrahlung im Büro oder PKW, sowie nicht ausreichend gekühlte Räume. [...]

An heißen Tagen wie jetzt werden wir um bis zu 50 Prozent öfter zu Hilfe gerufen als bei Normaltemperaturen. Seit Einsetzen des Badewetters herrscht in unseren Reinraumlabors Dauerbetrieb. Denn Festplatten reagieren bei Hitze mit Materialausdehnung, was zu sogenannten Headcrashes führen kann: Eine direkte Berührung der Schreib-/Leseköpfe auf der Magnetscheibe einer Festplatte beschädigt dabei die Speicherschicht.  Umgekehrt kann es passieren, dass ein Gerät bei großer Hitze noch funktioniert und nach der Abkühlung dann plötzlich nicht mehr. Durch die Hitzeentwicklung kann Materialausdehnung dazu führen, dass die Spuren nicht korrekt geschrieben werden. Nach Abkühlung des Materials ist ein Lesen dann nicht mehr möglich. Auch bei Wärmegewittern ist Vorsicht geboten. Ein Blitzschlag kann über oberirdisch verlegte Telefon- oder Stromleitungen zu einer Überspannung im Stromnetz führen und Hardware bis zum Totalschaden zerstören.
Als Schutz gegen den »Hitzetod« empfehlen wir, die Gehäuse-Lüftungen mittels Druckluft zu reinigen. Weiters sollte man vor dem Verlassen des Büros regelmäßig die Klimaanlage kontrollieren. Ist in den Serverräumen keine Klimaanlage vorhanden, sollten die Umgebungsbedingungen laufend überprüft werden und die Temperatur 30 Grad nicht übersteigen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann eine automatische Temperatur-Überwachung, kurz: Watchdog, installieren. 
Checkliste mit Sonnenschutzfaktor:
– PC, NAS, Server nicht in enge Räume ohne Luftbewegung stellen
– Tablets, Laptops und mobile Festplatten nicht in der Sonne schmoren lassen
– Überspannungsschutz gegen elektrische Entladungen installieren
– Temperatur-Überwachung verwenden
– Defekte Datenträger nicht mehr unter Strom setzen – dies erhöht den Schaden und erschwert die Datenrettung.
* Markus Häfele ist CCO des Datenrettungs-Unternehmens Attingo.

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