Gastkommentar: Hybrid-Notebooks und boomende IFA

Seit fünf Jahren bin ich regelmäßig auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin, die auch immer besser wird. Vor allem im Vergleich zur CEBIT, die ich bereits seit 14 Jahren besuche und die in meiner Empfindung stark verloren hat. Galt die CEBIT bisher als die wichtigste Branchenmesse im deutschsprachigen Raum, scheint mir, dass viele Hersteller die Spendings, die sie für ihren Messeauftritt ausgeben, von der CEBIT zur IFA verschoben haben.Vor allem die Präsentation neuer Notebooks, Smartphones und Tablets findet in den letzten vier bis fünf Jahren eher auf der IFA als auf der CEBIT statt. [...]

Interessant dabei finde ich, dass sich anhand der IFA das Zusammenrücken der IT- mit der Unterhaltungselektronikbranche verfolgen lässt. War die Elektronikbranche vor wenigen Jahren noch „old economy“ mit langen Produktzyklen, hat sie sich mittlerweile an den Speed der IT-Unternehmen angepasst. Die Geschwindigkeit, in der Fernseher und HiFi-Produkte entstehen, ist atemberaubend. Auch die Digitalfotografie rückt näher zur IT, wie die Android-betriebene Digitalkamera, die auf der IFA zu sehen war, beweist. 
Die aus meiner Sicht bedeutendste Neuerung dieser IFA ist aber das Hybrid-Notebook. Eine Geräteklasse, bei der es den Herstellern zum ersten Mal gelungen ist, ein Notebook und ein Tablet in einem Gerät zu vereinen.
Diese Notebooks, bei denen Mainboard, Prozessor, SSD-Festplatte und andere wesentliche Bauteile nicht mehr unter der Tastatur, sondern unter dem Display verbaut sind, laufen unter Windows 8. Der User hat die Möglichkeit, mit einem Griff den Bildschirm vom Gerät abzunehmen, wobei im selben Moment das Betriebssystem in den Tablet-Modus mit der Windows-8-Kacheloptik umschaltet. Als normales Notebook können sie mit der gewohnten Desktop-Variante des Betriebssystems eingesetzt werden. Die Bedienung erfolgt dabei per Tastatur und Touchpad. Intel Core i5- bzw. i7-Prozessoren sorgen für hohe Rechenleistung. Von der Tastatur entkoppelt, wird das Gerät zu einem leistungsstarken Tablet. Zahlreiche Anschlüsse und Kartensteckplätze bieten jedem Usertyp die notwendige Freiheit. Da es sich um ein und dasselbe Gerät handelt, entfällt auch die Synchronisation der Daten zwischen Notebook und Tablet – es sind immer alle Daten und Programme verfügbar. Ich bin überzeugt, dass diese Hybridgeräte massive Bewegung in den Markt bringen und das Weihnachtsgeschäft 2012 dominieren werden. 
* Damian Izdebski ist Gründer und Geschäftsführer von Ditech.

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