Gastkommentar: IKT und die Zukunft Österreichs

In einem durch steigende Technologiekomplexität geprägten Umfeld gewinnen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zunehmend an Bedeutung und können heute als Schlüsseltechnologien bezeichnet werden. [...]

Kaum ein Wirtschaftszweig und kein Produktionsprozess kommen noch ohne den Einsatz dieser Technologien aus und auch im privaten Bereich ist ein Verzicht auf IKT mittlerweile undenkbar.

Im Maschinen- und Anlagenbau wird der IKT-Anteil am Produktionsprozess 2015 die fünfzig Prozent erreichen, schätzte das deutsche Wirtschaftsministerium bereits im vergangenen Jahr und auch in anderen Branchen und Anwendungsbereichen, wie dem Energie- und Transport-Sektor, werden IKT als sogenannte „Enabling Technologies“ eine immer größere Rolle übernehmen. Die IKT-Branche trägt aber nicht nur indirekt als Enabler zum Wachstum unserer Wirtschaft bei, sie ist mittlerweile auch ein eigenständiger Sektor, der hierzulande bereits mehr als 90.000 Arbeitnehmer beschäftigt und dessen Bruttowertschöpfung jährlich ansteigt.

Die Zukunftsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich wird stark von der Entwicklung dieser Branche abhängen. Eine moderne und effektive Nutzung und Bereitstellung von IKT wird uns die Möglichkeit bieten, eine Vorreiterrolle einzunehmen und auf globalen Märkten mitzuspielen. Um die Anforderungen zukünftiger Herausforderungen im IKT-Bereich jedoch bewältigen zu können, spielen Forschung und Entwicklung eine tragende und wegweisende Rolle.

Unsere Erfahrung als Forschungszentrum zeigt, dass in Unternehmen die Innovationskraft und das Potenzial eigens betriebener Forschung leider oft unterschätzt und Innovationen von Dritten zugekauft werden. Eine Abwanderung unserer klugen Köpfe ist die logische Konsequenz daraus und gleichzeitig die größte Gefahr für unsere Zukunft. Wir sehen auch, welcher Anstrengungen es bedarf, um etwa intelligente Transportsysteme der Zukunft zu entwickeln oder die Netzqualitäten im Telko-Bereich hochzuhalten. Umso mehr wissen wir aber auch um die Bedeutung von IKT als Wachstums- und Innovationstreiber für viele Bereiche der Wirtschaft.

* Michael Rauhofer ist CEO FTW Forschungszentrum Telekommunikation Wien.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*