Gastkommentar: Informationssicherheit 4.0

Aktuell erlebt der IT-Sicherheitsmarkt einen Auf- und Umschwung. Laut Gartner wird der europäische Markt bis 2019 auf ca. 32 Mrd. Euro anwachsen. Grund dafür: Meldungen über Hackerangriffe auf Konzerne oder staatliche Einrichtungen ereilen uns beinahe jeden Tag. Dadurch steigt auch die Security Awareness bei den Unternehmen. [...]

So zählt Security laut IDC zu den Top-3-Prioritäten der CEO. Das wird auch dem heimischen Markt Wachstumsimpulse verleihen. Nachfrage zeichnet sich dabei vor allem rund um die Themen Sicherheitsinformations- und Ereignis-Management, Cloud Security, Incident Management und Threat Intelligence ab.

Aktuell wird der Cybersecurity-Markt von Anbietern aus Nordamerika und Israel dominiert. Allerdings könnte Europa den bisherigen Marktführern bald den Rang ablaufen, denn das gestiegene Problembewusstsein spiegelt sich inzwischen auch in der Gesetzgebung wider. So trat beispielsweise Ende Juli 2015 das IT-Sicherheitsgesetz in Deutschland in Kraft. Ziel dabei ist, die digitalen Infrastrukturen zu den sichersten der Welt zu machen. Dabei tritt auch verstärkt die Marke „Security made in Germany“ auf den Plan. Wenn es um sensible Sicherheitsfragen geht, sind heute zunehmend Dienstleister gefragt, die heimischen Datenschutzgesetzen unterliegen und somit keine Möglichkeit für versteckte Hintertürchen lassen. Das bringt klare Wettbewerbsvorteile für heimische Anbieter. Durch die Schaffung gesetzlicher Mindeststandards würden sich so zusätzliche Vorteile und neue Chancen für den österreichischen Markt, vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung, ergeben.

Gleichzeitig sind auch Investitionen im Aus- und Weiterbildungssektor dringend notwendig, um einem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So stecken hinter aktuell bekannten Angriffen zumeist professionelle Hacker, die nicht nur gut ausgebildet sind, sondern auch hochkomplexe Angriffswerkzeuge nutzen. Zu den größten Sicherheitsbedrohungen gehören demnach sowohl Angriffe von außen wie etwa APTs, infizierte Websites oder DDoS-Attacken als auch Angriffe von innen. Letztere sind meistens durch die Unachtsamkeit der Mitarbeiter verursacht. Auch künftig werden immer neue Bedrohungsszenarien entstehen. Der fortschreitende digitale Wandel in Wirtschaft und Industrie wie etwa IoT oder Industrie 4.0 erfordert es, sich auch für Informationssicherheit 4.0 stark zu machen.

* Andreas Köberl ist Vice President und Head of Big Data and Security bei Atos Österreich.


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