Angesichts einer Fülle von Websites ist es für ein Unternehmen nicht einfach, sich mit seinem Online-Auftritt zu positionieren. [...]
Um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, legte man früher bei der Website-Gestaltung vor allem Wert auf die Auffindbarkeit durch Suchmaschinen. Heute gilt: Qualität statt Quantität. Nicht die bestmögliche Suchmaschinen-Platzierung steht im Vordergrund, sondern die Optimierung der Website für die Nutzer. Ein Auftritt im Internet muss dabei aber nicht nur durch Design, sondern vor allem durch hochwertigen Inhalt überzeugen. Das Ranking in den Suchmaschinen ergibt sich dann von selbst, beispielsweise, indem hochwertiger Content selbstständig in sozialen Netzwerken weiterverteilt wird.
„Hochwertig“ ist er dann, wenn er den Präferenzen des Nutzers entspricht, der idealerweise individuell abgestimmte Inhalte erhalten sollte. Die Personalisierung ist daher eine Kernaufgabe heutiger WCM-Systeme. Dabei ist der richtige Kontext essenziell: Auch der hochwertigste Text für Hobbygärtner beispielsweise passt nicht gerade in das Umfeld „Fußball-WM“. Natürlich kann kein Web-Redakteur wissen, wofür sich Nutzer bei bisherigen Besuchen interessiert haben, das analysieren die WCM-Systeme mithilfe von intelligenten Algorithmen. Ermittelt werden dafür zum Beispiel die Aktivitäten eines Besuchers der Website: was er sich anschaut, in welcher Reihenfolge, mit welchem Gerät und gegebenenfalls von welchem Ort aus.
Darüber hinaus lassen sich auch aus den Gewohnheiten anderer Nutzer Schlüsse ziehen oder Umgebungsvariablen einbeziehen: Ist das Wetter gut, sind Outdoor-Aktivitäten von größerem Interesse. Die Formulierung solcher Algorithmen für die Systeme wird künftig zu den Kernprozessen des WCM gehören. Sie sind die Basis für eine umfassende Content Recommendation, die den Inhalt dynamisch und in Echtzeit personalisiert zuordnet und dem Nutzer dadurch einen echten Mehrwert bietet.
* Nico P. Rehmann ist Content Management-Experte und Mitglied der Geschäftsleitung beim eBusiness-Dienstleister ARITHNEA in München.
Be the first to comment