Das digitale Zeitalter hat vieles vereinfacht und zugleich verkompliziert: Wir können uns ein Leben ohne Internet und Smartphone nicht mehr vorstellen, die wachsende Informations- und Technologieflut führt zugleich zu zunehmender Überforderung. [...]
Alle zwei Jahre verdoppelt sich das weltweite digitale Netzwerk. Heute gibt es über 600 Millionen Websites, allein Apples App Store umfasst über eine Million Apps und der Android Play Store bietet über 700.000 Angebote. Laut einer Studie von EMC wird es im Jahr 2020 auf der Erde ein Datenvolumen von 40 Zetabytes geben. Eine unvorstellbare Datenmenge, wie ein Beispiel zeigt: Pro Kopf bedeutet das 5.247 GB, das entspricht der 57-fachen Menge aller Sandkörner an den Stränden auf der ganzen Welt.
Neben der wachsenden Datenmenge ist es vor allem die Fülle an technischen Anwendungen und Funktionen, die User mehr und mehr überfordert. Ständige Erreichbarkeit war gestern, wie eine aktuelle Umfrage zeigt: Wollten 2008 noch 60 Prozent der Frauen und 54 der Männer rund um die Uhr erreichbar sein, sind es 2014 nur mehr 44 bzw. 32 Prozent. Funktionelle, aber einfach verständliche Produkte sind ganz klar auf dem Vormarsch. Für die Unternehmen aller Branchen bedeutet das eine neue Herausforderung: Simplifizierung – also die Kunst, hoch komplexe Produkte einfach bedienbar zu machen.
Besonders spannend ist die Entwicklung der Simplifizierung in der IKT: Wer sich heute ein Smartphone kauft, möchte es sofort auspacken und nutzen, ohne die Bedienungsanleitung studieren zu müssen. Unternehmen steigen deshalb darauf um, mit kurzen Videos oder Hinweisen, die direkt auf dem Bildschirm erscheinen, dem User möglichst einfach alle Funktionen zu erläutern. User fühlen sich außerdem von der ständigen Nutzung strapaziert. Manche Geräte lassen sich für einen bestimmten Zeitraum in den Ruhemodus versetzen. Andere verfügen über Casual-Connectivity-Funktionen, und leiten nur bestimmte Informationen sofort weiter.
* Markus Werner ist Senior Marketing Manager bei LG Electronics Austria.
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