Microsoft hat mit Windows 8 die User Experience Community polarisiert. Die Kommentare reichen von "total enttäuschend" bis "sehr schönes Design". Die Bedienoberfläche folgt einer neuen Designsprache, die auf geradlinige Gestaltungselemente, schlanke Typographie und eine Reduktion der Bedienelemente setzt. [...]
Bei der Gestaltung der User Experience wurde auch auf weitere Faktoren gesetzt, die rasche und flexible Wege in und zwischen Anwendungen ermöglichen. Die Bedienung von Apps im Plattform-Ökosystem mit Desktop, Tablet und Smartphone rückt für die User somit näher zusammen. Damit wird auch die geräteübergreifende User Experience verbessert. Ein weiterer Punkt in der neuen Philosophie des „Modern UI“ bildet der Auftrag an die Entwickler, die Inhalte der App in den Vordergrund zu stellen. User sollen animiert werden mit den eigentlichen Inhalten zu interagieren. Für manchen Kritiker wird mit dem Bildschirmplatz zu verschwenderisch umgegangen, die notwendige Scroll-Arbeit ist für den User mehr geworden. Für User bietet der App-Ansatz die Möglichkeit, sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Diese Herangehensweise folgt der User-Centred-Design-Sicht, die die Aufgaben der zukünftigen User in den Vordergrund stellt. Bei aller Aufregung haben sich drei Dinge nicht geändert: Bevor auch nur eine Zeile Code geschrieben wird, müssen drei Fragen klare Antworten liefern: An welche Benutzer richtet sich meine App? Welche Aufgaben sollen Benutzer mit der App lösen? In welchem Kontext wird die App eingesetzt? Windows 8 mit Modern UI und dem App-Gedanken geht in die richtige Richtung. Spannend bleibt die Frage, wie rasch die Kinderkrankheiten eines neuen User-Interface-Zugangs geheilt werden.
* Christian Bechinie ist Co-Lead im Designteam bei Usecon.
Be the first to comment