Gastkommentar: Trends im Recruiting

Reichte es früher noch, Stelleninserate in Zeitungen zu schalten, um an qualifiziertes Personal zu kommen, müssen Personaler heute andere, neue Wege gehen, um die besten Köpfe zu rekrutieren. [...]

Das liegt nicht zuletzt an den geänderten Kommunikationsgewohnheiten: Junge Menschen werden über Zeitungen heute kaum mehr erreicht. Stattdessen nutzen sie intensiv Smartphones und Tablets, um zu kommunizieren und sich zu informieren. Das ist vielen Recruitern bewusst: Laut der aktuellen deutschen Studie „Recruiting Trends 2014“ sind sechs von zehn Studienteilnehmern der Meinung, dass die Ansprache von Kandidaten über mobile Endgeräte für die Rekrutierung sinnvoll ist.

Für Unternehmen werden also künftig mobil-optimierte HR-Webseiten vom „Nice-to-Have“ zum „Must-have“. Aber nicht nur das: Wir gehen davon aus, dass in Zukunft der gesamte Recruiting-Prozess mobiler und direkter wird.

Heute findet noch ein klarer Medienbruch statt. Ich sehe unterwegs am Handy ein spannendes Jobinserat und setze mich dann daheim an den PC, um mich zu bewerben. Wenn ich Pech habe, kann ich nicht einfach meine Unterlagen schicken, sondern muss meine persönlichen Angaben mühevoll in ein Onlineformular tippen. Wenn ich zur Gruppe der Latent-Stellensuchenden zähle, also eigentlich nicht aktiv auf Jobsuche bin, muss ich möglicherweise erst alle Bewerbungsunterlagen erstellen oder aktualisieren. Kurz: Der Weg zum Erstkontakt mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber kann ein steiniger sein.

Hier erwarten wir uns einen klaren „Mind-Shift“ – bei den Bewerbern und bei den Unternehmen: Wieso kann der Erstkontakt nicht direkt und einfach sein, indem ich als Bewerber etwa nur den Link zu meinem XING-Profil teile? Oder wieso verzichtet ein Unternehmen nicht auf das Ausfüllen seitenlanger Online-Bewerbungsformulare? Erst wenn beide Seiten bereit sind, Neues zu probieren, hat wahrhaft mobiles Recruiting eine Chance und kann seine Möglichkeiten entfalten. Und wie meinte schon Theodor Fontane: „Am Mut hängt der Erfolg.“

* Carmen Windhaber ist Country Managerin von XING Österreich.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*