User Experience (UX) ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Software. Inzwischen haben sich die zahlreichen Vorteile eines starken Experience Management in vielen Unternehmen herumgesprochen. Doch wie bringt man UX tatsächlich im Entstehungsprozess des Produkts unter, wenn die Zeit drängt, das Budget knapp ist und es viel zu wenige Ressourcen gibt? [...]
Ein gezielt gesteuertes optimiertes Kunden-
erleben bringt nicht nur viele Wettbewerbsvorteile, es ist oft der Schlüssel zum Erfolg einer Software. Hat der Benutzer mehr Spaß bei der Anwendung oder vertraut dem System, wird es lieber und öfter verwendet und häufiger gekauft. Werden Benutzbarkeitsprobleme von Anfang an minimiert, spart man sich oft teure Anpassungen in der nächsten Version. Im Idealfall finden im Vorfeld umfassende Benutzeranalysen statt, sämtliche Projektschritte von der Planung bis zum Launch werden begleitet und auch unter Einbeziehung tatsächlicher oder möglicher Benutzer validiert, um daraus Optimierungspotenzial abzuleiten. In der Realität sind diese Maßnahmen häufig schwer in den engen Projektplänen unterzubringen. Um alle Projektbeteiligten auf denselben Wissens- und Bewusstseinsstand zu bringen, können Schulungen angeboten werden. In speziellen User-Experience-Schulungen werden wichtige Prinzipien mit praktischen Tipps vermittelt.
Eine weitere effektvolle Methode, das Benutzererleben allen Beteiligten zugänglich zu machen, ist die Methode der Personas. Personas sind prototypische Benutzer, die verschiedene Aufgaben, Ziele und Verhaltensweisen von Benutzergruppen repräsentieren. Sie helfen dabei, allen Projektbeteiligten ein einheitliches Bild der verschiedenen Benutzergruppen zu liefern. Es wird ein besseres Benutzerverständnis erzeugt, wodurch Entscheidungsprozesse vereinfacht, Entwicklungs- und Designprozesse beschleunigt und die Produktqualität gesteigert werden.
Gibt es eine UX-Abteilung oder UX-Verantwortliche im Unternehmen, ist es ratsam, die Personen von Beginn an in alle Phasen des Projekts einzubeziehen. Es gibt keinen zu frühen Zeitpunkt, um das Erleben der Kunden in der Software in den Entwicklungsprozess einfließen zu lassen. Die gute Nachricht zum Schluss: Es ist auch nie zu spät dafür.
* Angelika Kunz ist Consultant bei Usecon und verantwortlich für Customer Insights und User Experience.
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