Gastkommentar: Virtualisierung fördert Datenverlust

Das Thema "Datensicherheit in virtualisierten Umgebungen" spaltet die Fachkreise in zwei Lager: Einerseits sind virtualisierte Systeme, bei denen mehrere Server auf einer Hardware virtuell vereint werden, aus Platz- und Kostengründen stark verbreitet. Andererseits treten in virtualisierten Systemen aber zusätzliche Fehlerquellen auf, die Datenverlust potenziell begünstigen und eine Wiederherstellung erschweren. [...]

Tatsächlich häufen sich die Fälle, in denen wir zu Ausfällen bei virtuellen Systemen gerufen werden. So können Fehler durch das Betriebssystem oder die Virtualisierungssoftware des Hosts verursacht werden, durch das Betriebssystem in der virtuellen Maschine oder durch die Anwendungssoftware. Wenn dann zum Beispiel Dateisysteminformationen nicht korrekt gespeichert werden, können virtuelle Server als defekt oder mit einer Dateigröße von 0 Byte angezeigt werden. Zudem sind auch menschlichen Fehlern die Türen geöffnet: In virtuellen Umgebungen kann quasi per Knopfdruck ein gesamtes System gelöscht werden, wenn keine Sicherheitssperren eingerichtet sind. Ein Fehler der häufiger vorkommt als man annehmen möchte.
Im Fall der Fälle ist auch die Datenwiederherstellung bei virtualisierten Systemen komplexer als bei klassischen Umgebungen, so dass eine Wiederherstellung durch die hauseigene IT oft gar nicht mehr möglich ist. Der Grund dafür liegt in der verschachtelten Komplexität. Die Dateisysteme sind meist proprietär, also im Eigentum des Herstellers und somit geschützt und nicht dokumentiert. Noch aufwendiger wird es meist bei darunterliegenden Storagesystemen, da neben der Rekonstruktion der virtuellen Server zuerst der RAID-Verbund wieder hergestellt werden muss.
Unsere Erfahrung in virtualisierten Umgebungen über Host-Betriebssysteme und logische Volume Manager, Host-Dateisysteme, Gast-Betriebs- und Dateisysteme sowie in weiterer Folge auch über Dateiformate ist eine essentielle Voraussetzung für eine erfolgreiche Datenrekonstruktion in virtualisierten Umgebungen. Für den Erfolg sind in der Regel die Folgeschritte entscheidend, die noch unternommen werden. So schwer es auch ist: Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Datenrekonstruktion liegt darin, im Notfall Ruhe zu bewahren. In fast allen derartigen Fällen ist durch Spezialisten eine erfolgreiche Datenrettung möglich.
* Nicolas Ehrschwendner ist Geschäftsführer der Attingo Datenrettung GmbH.

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Die beiden Sprecherinnen von Women@DSAG: (links) Franziska Niebauer, Beraterin für SAP IS-H bei der Helios Kliniken GmbH, und Anna Hartmann, Geschäftsführerin der in4MD Service GmbH (c) Bild links: Helios Kliniken GmbH; Bild rechts: www.AndreasLander.de
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