Gastkommentar: Wir sind digitalisiert!

Die Digitalisierung beschränkt sich längst nicht mehr auf die Welt von Information und Kommunikation, sie verändert unser tägliches Leben, unser Verhalten. Daher ist es müßig, sich die Frage zu stellen, wie weit wir schon digitalisiert sind. Wir sind mitten drinnen im Kulturwandel und Teil der digitalen Evolution, Teil der vernetzten Gesellschaft. [...]

Für Unternehmen bedeutet das immer kürzer werdende Innovationszyklen und Kundenwünsche, die sich immer schneller verändern, oder die Vernetzung aller Unternehmensbereiche bis hin zur Logistik. Marketingverantwortliche stehen einem ständig neuen Nutzerverhalten gegenüber, das durch technische Innovationen und kurzlebige Trends angetrieben wird. Wer langfristig am Markt bestehen will, muss sich permanent neu erfinden, der Konkurrenz einen Schritt voraus sein und dabei den Kunden und seine Bedürfnisse nie aus den Augen verlieren. Über all dem steht eine große Klammer: vernetzt denken. So wie unser digitaler Alltag sich immer mehr mit dem realen Alltag vernetzt, genauso müssen Führungskräfte denken.

Die Digitalisierung als alleinstehendes Produkt zu betrachten, wäre zu wenig. Denn das Internet wird immer mehr zu unserer zweiten Natur, zur Digisphäre, so sehr ist es schon in alle Segmente von Wirtschaft und Gesellschaft eingedrungen, in unseren Alltag, in unsere Privatsphäre. Soll das Internet doch schnell unseren größten Wunsch erfüllen, unser Leben einfacher zu machen. Genau das ist es, was Konsumenten wollen: Ob beim Finden von Gesuchtem, dem Eingeben von Daten, beim Kaufabschluss am Smartphone oder dem Antworten auf Messages – es soll schnell, sicher und einfach sein. Fast täglich entstehen neue Unternehmen und damit Wettbewerber. Viele kleine Unternehmen machen sich neue Geschäftschancen zunutze. Einige von ihnen sind in der neuen Welt bereits zu Giganten herangewachsen. Profiteure und Opfer der Digitalisierung gibt es überall. Man muss sich nicht damit abfinden, dass Millionenumsätze am stationären Handel vorbeigehen, man muss sich diesen neuen Chancen stellen, sie nutzen. Wer sich der Digitalisierung verschließt, bleibt über. Auch in der analogen Welt. Eine Tatsache, der sich der stationäre Handel derzeit schmerzlich bewusst werden muss.

* Christian Renk ist Country Manager von Klarna Austria.


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