Gelebte Industrie 4.0: Die 1991 gegründete Industrie Informatik hat sich mit dem Manufacturing Execution System (MES) cronetwork auf die integrierte Unterstützung von Produktionsabläufen spezialisiert. Bernhard Falkner ist Geschäftsführer der Industrie Informatik. [...]
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Oberösterreich?
Bernhard Falkner: Oberösterreich bietet für die Teilnehmer der Informations- und Kommunikationsbranche gute Voraussetzungen. Das liegt unter anderem an der wichtigen Kombination an spezialisierten Ausbildungsstätten und der hohen Dichte an Wirtschaft und Industrie. Vor allem Linz stellt hier mit seinen vielen Betrieben in allen Unternehmensgrößen einen wahren Hotspot dar. Auch sind in Oberösterreich die grundsätzlichen Rahmenbedingungen zur erfolgreichen Führung eines Betriebes gegeben. Selbst ein international agierendes Unternehmen wie Industrie Informatik mit Zweigstellen in Deutschland und China kann von Linz aus erfolgreich gelenkt und vorangetrieben werden.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Oberösterreich sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Um auch weiterhin ein attraktiver IKT-Standort zu bleiben, ist Innovationsgeist gefragt. Als Stichwort sei hier der viel zitierte Begriff Industrie 4.0 genannt. Wir brauchen vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter, die einerseits ausreichend IT-Knowhow besitzen und darüber hinaus auch fachliches Wissen zu Produktionsabläufen mitbringen. Es gilt also, die Ausbildung von Fachkräften in Oberösterreich zu forcieren. Vor allem Absolventen von berufsbildenden, höheren Schulen, die direkt nach der Matura ins Berufsleben einsteigen möchten, und gut ausgebildete Universitäts- oder FH-Absolventen mit Ausbildungsschwerpunkt in IT oder Produktion sind hier gefragt.
Wie war Ihr abgelaufenes Geschäftsjahr?
Industrie 4.0 ist eines der großen Themen, denen wir uns auch in diesem Jahr intensiv widmen. IT-Projekte im Umfeld produzierender Unternehmen werden immer mehr davon geprägt. Vertikale Integration entwickelt sich mehr und mehr zu einem erfolgsentscheidenden Faktor, der durch Kommunikationsstandards wie OPC-UA unterstützt wird. Mit unserer produktionsoptimierenden MES-Software cronetwork sind wir ideal für diese Herausforderungen gerüstet. Nicht zuletzt aufgrund unserer revolutionären Portal-Technologie. Die flexibel einstellbare Bedienoberfläche ist ein weiterer Meilenstein in der evolutionären Weiterentwicklung unserer Software-Lösung.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften?
Wirklich gutes Personal zu finden, stellt für nahezu jedes Unternehmen eine Herausforderung dar. Ebenso vielfältig sind die Maßnahmen, die man setzen kann, um fähige Mitarbeiter zu finden. Wir setzen vor allem auf eine starke Kommunikationsebene mit den umliegenden Universitäten, Fachhochschulen und HTLs, weil wir von deren hoher Ausbildungsqualität überzeugt sind. Durch die hohe Komplexität, die mit unserer Branche und insbesondere unserem Produkt einhergeht, liegt es ohnehin in unserer Hand, durch interne Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, Fachkräfte auszubilden. Es versteht sich von selbst, dass wir deshalb viel Wert auf eine langjährige Mitarbeiterzugehörigkeit und hohe Zufriedenheit legen.
Für welche Technologien erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Wie bereits erwähnt spielt der Begriff Industrie 4.0 eine immer prägendere Rolle. Dementsprechend steigt auch die Nachfrage nach Systemen, die diese Bewegung und die damit verbundenen Abläufe und neu entstehenden Geschäftsmodelle unterstützen. Durch unser bewährtes Wartungskonzept und die Releasefähigkeit unseres Produktes sind wir in der glücklichen Lage, dass wir diese Entwicklung seit mehr als 20 Jahren begleiten können.
Wir schaffen es beispielsweise, aus der riesigen Flut an Daten die ein Fertigungsunternehmen Tag für Tag produziert, die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu liefern. Damit erfüllen wir den Ruf nach personalisierten, individuell aufbereiteten Informationen auf Knopfdruck. (red.)
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