Gemeinsam mehr erreichen

Im Oktober 2011 hat Cellent Österreich den österreichischen SAP-Spezialisten Frontworx übernommen. Bis 2013 will Cellent den Umsatz verdoppeln. Eine enge Zusammenarbeit und drei erfahrene Manager an der Spitze sollen das bewerkstelligen. [...]

Cellent Österreich und Frontworx sollen am heimischen Markt ein schlagkräftiges Team bilden. Über die Hintergründe dieses Deals sprach die COMPUTERWELT mit Josef Janisch, Vorstand von Cellent Österreich, Volker Knotz, Vorstand von Frontworx Informationstechnologie und Thomas Cermak, der in beiden Unternehmen als Vorstand die Finanzen verantwortet.
Warum hat Cellent Österreich Frontworx gekauft? Josef Janisch: Weil sich die Leistungsportfolios von Cellent und Frontworx ideal ergänzen. Wir sind als Full Service Provider breit aufgestellt und mit der SAP-Erfahrung von Frontworx können wir unsere SAP-Kompetenz in Österreich weiter ausbauen und damit einen unserer Kernbereiche verstärken. Thomas Cermak: Außerdem sind wir durch den Zusammenschluss unserem Ziel, von 2010 bis 2013 um 100 Prozent zu wachsen, einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Denn bei unserem ambitionierten Expansionskurs brauchen wir weiterhin eine gesunde Mischung aus organischem Wachstum und strategischen Zukäufen.
Wie fühlt sich dabei der Übernommene? Volker Knotz: Auch ich sehe das sehr positiv. Denn innerhalb der Cellent-Gruppe haben wir nun ganz neue Möglichkeiten. Wir können wechselseitig das Know-how und die Netzwerke nutzen und wir haben es jetzt auch leichter, als Direktanbieter an große Projekte heranzukommen. Durch die direkte Betreuung bringt das auch für die Kunden Vorteile.
Josef Janisch: Außerdem haben wir jetzt auch einen Startvorteil bei den großen Ausschreibungen von Bund, Ländern und Gemeinden. Bei solchen Großprojekten bieten üblicherweise die Big Five (Accenture, Atos, HP, IBM, T-Systems, Anm. d. Red.) mit und vergeben dann Subaufträge an die kleineren Anbieter. Da wollen wir künftig verstärkt als Generalunternehmer mitmischen.
Rechnen Sie sich da Chancen aus? Thomas Cermak: Ja durchaus. Mit unseren vier Competence Centern Business Consulting, Software Development, Infrastructure Solutions und Managed Services sind wir als Full Service Provider sehr gut aufgestellt. Dazu kommt, dass wir sicher viel flexibler sind als die großen Fünf und daher schneller agieren können. Schließlich rechnen wir uns auch deshalb gute Chancen aus, weil durch Frontworx viele Kunden und Kontakte aus dem öffentlichen Bereich dazu gekommen sind.
Wie unterscheiden sich die Leistungen der vier Competence Center? Josef Janisch: Business Consulting reicht vom Geschäftsprozessdesign bis zu Consulting und Entwicklung im Bereich SAP und Business Intelligence. Software Development umfasst die Entwicklung von individuellen Applikationen und die temporäre Unterstützung der Kunden-Projekte. Mit Infrastructure Solutions bieten wir qualifizierte Lösungen für Rechenzentren, Arbeitsplatzumgebungen sowie Service-, Operation- und System-Management. Im Bereich Managed Services kümmern wir uns um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme und IT-Anwendungen der Kunden, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
In welchem Bereich erwarten Sie Zuwächse durch Frontworx? Josef Janisch: Ich erwarte mir, dass wir durch das SAP- und Geschäftsprozess-Know-how der Frontworx im Bereich Business Consulting stark an Profil gewinnen und unsere Positionierung als Full Service Provider weiter festigen. Volker Knotz: Die SAP-Kompetenzen von Cellent und Frontworx passen sehr gut zusammen. Cellent ist in den Bereichen Logistik, mobile Standardlösungen für SAP-Prozesse und Business Intelligence mit Qlikview und SAP sehr gut positioniert; Frontworx ist Experte für SAP-Branchenlösungen, SAP CRM und Dokumenten- und Workflow-Management. Das Branchen-Know-how der Frontworx in den Bereichen Öffentlicher Dienst, Energieversorger und Gesundheitswesen wird durch die SAP-Kompetenz der Cellent in der Automobil- und Nahrungsmittelindustrie ergänzt.
Welche Ziele hat das »neue« Unternehmen? Thomas Cermak: Wir haben uns im Geschäftsjahr 2009/2010, ausgehend von einem Umsatz von 9,5 Millionen Euro und 100 Mitarbeitern, das Ziel gesetzt, in Österreich innerhalb von drei Jahren um 100 Prozent zu wachsen. Durch den Zukauf von Frontworx sind wir diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Für das Geschäftsjahr 2011/2012 erwarten wir einen konsolidierten Jahresumsatz in Höhe von 16 Millionen Euro und einen Personalstand von 170 Mitarbeitern. Zur Ergänzung des organischen Wachstums sind weitere strategische Zukäufe möglich. Ziel ist es, im Geschäftsjahr 2012/13 mit rund 200 Mitarbeitern einen konsolidierten Jahresumsatz von 19 Millionen Euro zu erreichen. Unser erstes Integrationsziel haben wir übrigens schon erreicht. Denn seit Anfang Jänner haben wir im SAP-Gebäude in der Lassallestraße 7b den gemeinsamen Firmensitz. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenschluss war das gemeinsame Büro der nächste logische Schritt in der Zusammenführung der beiden Unternehmen. Die räumliche Nähe wird die Zusammenarbeit wesentlich erleichtern, wodurch wir Kundenprojekte noch effektiver umsetzen können.
Was ändert sich für die Mitarbeiter? Thomas Cermak: Mit dem neuen Standort bieten wir unseren Mitarbeitern nicht nur einen topmodernen und komfortablen Arbeitsplatz, sondern sind auch für unsere weiteren Wachstumspläne gerüstet. Großzügige Büros unterstützen die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und die Arbeit in Teams.
Das Gespräch führte Manfred Weiss.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*