Gesellschaft muss Digitalisierung nutzen

Um den Digital Gap zu durchbrechen und von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren, braucht es in Österreich ein neues Mindset mit positiver Aufbruchsstimmung für die Zukunft und eine radikale Neuaufstellung des Bildungssystems. [...]

Mobilität, Cloud, Big Data und Social sind vier Megatrends, die unsere Gesellschaft mehr denn je prägen. Damit verbunden ist mobiles Arbeiten, soziale Vernetzung, hohe Selbstverantwortung und Flexibilität im Berufsleben. Ermöglicht wird diese durch die zunehmende Digitalisierung, von der jedoch nicht alle profitieren können: Alleine in Österreich trifft der Digital Gap 20 Prozent der Bevölkerung. Personen mit niedrigem Einkommen, Bildungsstand und/oder Migrationshintergrund sind hierbei besonders betroffen.

„Wir leben in einer Umbruchszeit, wie wir sie als Gesellschaft schon lange nicht mehr erlebt haben“, sagte Staatssekretär Harald Mahrer im Rahmen eines interdisziplinären Arbeitskreises in Alpbach. Laut Mahrer haben sich manche Bereiche der Wirtschaft bereits gewandelt, beispielsweise die Medien- und Finanzwirtschaft. Das ganz große Thema Internet of Things sieht er hingegen erst jetzt so richtig in Österreich aufkommen und unterstrich im Arbeitskreis: „Digitalisierung ist eine unfassbare Chance, neuen Wohlstand zu schaffen, und somit der Kern unseres Überlebens.“ In den nächsten zehn Jahren wird die Digitalisierung laut Mahrer sämtliche Lebensbereiche radikal verändern. „Um auf Dauer im globalen Wettstreit wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Österreich mit dem digitalen Wandel Schritt halten.

Damit wir die digitale Kluft erfolgreich durchbrechen können, gilt es in drei Bereichen anzusetzen: Nämlich bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen im Bildungsbereich, der Förderung von Digital Entrepreneurship als Unternehmer der Zukunft und Innovation, die der einzige Schlüssel ist, um in Zukunft nicht von Weltmächten wie China oder den USA komplett abgehängt zu werden“, so der Staatssekretär.

DIGITAL SKILLS UNERLÄSSLICH
Unternehmen seien in einem Umfeld angekommen, in dem Strategien laufend angepasst werden müssen, weil es der Markt erfordert, ergänzte Peter Hermann, Leiter des Großkundenbereichs bei Microsoft Österreich, und: „Dem hohen Tempo der Digitalisierung treten die Österreicher jedoch mit einer gewissen ›Vollkasko-Mentalität‹ gegenüber, bei der es gilt, nur keinen Fehler zu machen. Dabei durchläuft unsere Gesellschaft in einem Riesentempo eine noch nie dagewesene digitale Transformation, die auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche gleichermaßen wirkt.“

Insbesondere in der vierten industriellen Revolution sieht Hermann enorme Chancen und Wachstumsfelder, die es jedenfalls zu nützen gelte. Als Beispiel nannte er Branchen wie etwa die Musik- oder Fotoindustrie, die diesen Prozess bereits hinter sich haben. Damit der Digital Gap keine Wachstumsbremse bleibt, ist die Vermittlung von Digital Skills unerlässlich. (pi/cb)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*