Vor etwas mehr als einem Jahr startete der Internetriese Google ein ambitioniertes Projekt, um Kunstwerke aus bekannten Sammlungen und Häusern zu den Menschen zu bringen. [...]
Vor etwas mehr als einem Jahr startete der Internetriese Google ein ambitioniertes Projekt, um Kunstwerke aus bekannten Sammlungen und Häusern zu den Menschen zu bringen – nun hat das „Google Art Project“ auch drei heimische Vertreter mit im Angebot.
Das Kunsthistorische Museum (KHM), die Albertina sowie das Leopold Museum finden sich seit heute auf der Liste von weltweit 151 Museen und Galerien aus 41 Ländern, die ausgewählte Werke hochauflösend zugänglich machen. In Wien wird das Projekt am morgigen Mittwochabend im KHM präsentiert.
Die meisten Werke der drei Wiener Museen stellt dabei die Albertina im World Wide Web zur Ansicht bereit: Insgesamt 153 Arbeiten von 83 Künstlern können durchsucht und en detail betrachtet werden, darunter natürlich Dürers berühmter Feldhase, Gemälde von Renoir, Michelangelo, Rubens oder Hieronymus Bosch. Das KHM wiederum offeriert 121 Werke von 62 Urhebern, darunter auch Skulpturen, Schmuck und Gefäße, während das Leopold Museum (106 Werke von 21 Künstler) natürlich auch Etliches aus der umfangreichen Schiele-Sammlung präsentiert.
Insgesamt lassen sich mit dem Dienst mittlerweile mehr als 30.000 Kunstwerke in mehreren Zoomstufen in hoher Auslösung betrachten. Für einige Häuser gibt es auch ein Interface, das an den Straßen-Panorama-Dienst Street View erinnert und die Räumlichkeiten in einer 3D-Darstellung erkunden lässt. Neue Museen aus Deutschland sind etwa die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, darunter auch das Grüne Gewölbe, das Museum Kunstpalast in Düsseldorf und drei Häuser der Staatlichen Museen zu Berlin: das Pergamonmuseum, das Alte Museum und das Kupferstichkabinett. In Frankreich ist jetzt das Pariser Musee d’Orsay hinzugekommen, nicht aber der Louvre, der ein eigenes Digitalisierungsprojekt betreibt.
Einzelne Werke werden in einer Gigapixel-Auflösung dargestellt, was laut Google 3.500 Fernsehbildern in HD-Qualität entspricht. Seit dem Start des Art Projects im Februar 2011 seien 134 neue Häuser dazugekommen, wie der Leiter des Google-Entwicklungszentrums in München, Wieland Holfelder, heute in Berlin erklärte. Er betonte: „Mit dem Art Project verdienen wir kein Geld.“ Die Plattform sei Teil der „Mission von Google, die Informationen der Welt universell nutzbar zu machen“. Die Nutzer der Plattform können ihre Lieblingswerke in persönliche Galerien einstellen, sofern sie sich mit einem Google-Account angemeldet haben. Möglichst viele Nutzer sind die Grundlage des Geschäftsmodells von Google, das zum überwiegenden Teil in Online-Werbung besteht.
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