Neben speziellen News-Portalen und Blogs werden Meldungen immer häufiger auf Online-Communitys wie Facbeook und Twitter gepostet und weiterverbreitet. [...]
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung entstehen neue Webseiten wie Prismatic, die sich selbst als „soziale News-Aggregatoren“ bezeichnen und Usern aus dem kaum überschaubaren Online-Informationsdschungel alljene Beiträge herausfiltern, die sie persönlich tiefergehend interessieren könnten.
„Im professionellen Journalismus werden Informationen zunächst gesammelt und anschließend auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft“, erklärt Eva Werner, stellvertretende Pressesprecherin des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext. Wird zum Beispiel in einer Meldung ein eher einseitiges Bild vermittelt, müsse auf alle Fälle auch die Gegenseite befragt werden. „Dies stellt sicher, dass sich die Leser auf die Fakten der Berichterstattung verlassen können. Erst wenn diese Kriterien erfüllt sind, wird aus einer Information eine Nachricht“, so die DJV-Sprecherin.
„Wir verstehen Primsatic in erster Linie als einen Motor für Entdeckungen“, wird Bradford Cross, Geschäftsführer und Mitbegründer der Plattform, vom der New York Times zitiert. Dabei gehe es nicht alleine nur darum, dass Informationen auf sozialen Online-Portalen nach bestimmten Themen durchforstet werden. „Wir haben ein Produkt entwickelt, das es erlaubt, soziale Inhalte in den Ausgangspunkt für eine völlig neuartige Kategorie von medialen Entdeckungen zu verwandeln“, betont Bradford.
Konkret funktioniert das folgendermaßen: Wer Prismatic nutzen möchte, muss der Seite zunächst alle seine aktiven Social-Media-Profile bekannt geben. Die entsprechenden Konten und die damit zusammenhängenden Inhalte werden dann von einem speziellen Algorithmus auf bestimmte Informationen hin durchforstet, die für den User von besonderem Interesse sein könnten. Wesentliche Punkte hierbei sind etwa Kriterien wie Wohnort, Hobbys oder Lieblingsthemen. Aus den gesammelten Daten wird anschließend ein ganz persönlicher News-Feed zusammengestellt, der Nutzern in einer ansprechenden grafischen Form präsentiert wird.
Der Service des sozialen News-Protals ist dabei grundsätzlich kostenfrei nutzbar. „Wir verdienen unser Geld hauptsächlich mit Geschäftspartnerschaften, wenn Leute zum Beispiel Produkte kaufen, die in Nachrichtengeschichten von Seiten wie Amazon vorkommen“, beschreibt Bradford das Geschäftsmodell. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Prismatic allerdings lediglich per Einladung zugänglich. Diese kann aber auf Anfrage über die Webseite angefordert werden. (pte)
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