Das Wort Fachkräftemangel ist inzwischen einigermaßen überstrapaziert. Viele HR-Experten verwenden lieber den Begriff "War for Talent", denn Fachkräfte gebe es, nur vielleicht nicht um die Ecke. [...]
Deshalb gehen – zumindest in Deutschland – Monster und die Cebit neue Wege, um Fachkräfte zu finden. „Vor dem Hintergrund, dass die Suche nach qualifizierten Fachkräften besonders im IT-Bereich eine Herausforderung ist, verfolgen die Cebit und Monster ein gemeinsames Ziel: Menschen und Unternehmen aus allen Ländern der Welt zusammen zu bringen“, sagt Bernd Kraft, Vice President General Manager Central Europe bei Monster.
NUR WENIGE SUCHEN IM AUSLAND
Eine Monster-Umfrage macht deutlich, dass IT-Unternehmen bisher kaum die Suche nach Talenten im Ausland wagen. Die Befragung zeigt, dass die Anwerbung von Personal aus dem Ausland aktuell keine Option ist – 85 Prozent der IT-Unternehmen gaben dies an. Lediglich 15 Prozent haben bereits im Ausland rekrutiert oder planen, dies in den nächsten sechs Monaten zu tun. Sieben Prozent können sich diesen Schritt zumindest langfristig vorstellen. Hingegen hat eine Mehrheit von 78 Prozent bisher weder neue Mitarbeiter aus dem Ausland eingestellt, noch geplant, dies künftig zu tun.
Auch Dorette Dülsner, Geschäftsführerin von Stepstone in Österreich, schlägt im COMPUTERWELT-Gespräch in dieselbe Kerbe: „Es ist für gewisse Jobs schwierig, sie in bestimmten Ländern und Regionen zu besetzen. Die Unternehmen müssen hinterfragen, wo sie suchen und sich nicht regional oder auf einen Markt, der ohnehin ausgetrocknet ist, beschränken.“
Unabhängig davon, ob nun Unternehmen internationale Mitarbeiter rekrutieren oder nicht – nach Ansicht der Befragten gibt es Potential, die Anwerbung von geeignetem Personal aus dem Ausland zu vereinfachen. Laut Befragung sind dies vor allem die vereinfachte Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, die Lockerung von Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Kandidaten sowie das engste Umfeld. Viele Unternehmen wünschen sich außerdem eine bessere Unterstützung bei der Rekrutierung durch Beratungs-, Informations- und Vermittlungsdienstleistungen. Auch ein größeres öffentliches Angebot an Sprachkursen und mehr standort- und branchenbezogenes Marketing im Ausland könnten laut Umfrage dabei helfen, qualifizierte internationale Arbeitskräfte zu finden. (mi)
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