Gretchenfrage in Sachen Security

"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" ist der Titel einer aktuellen Sophos-Studie. Zentrale Erkenntnis: C-Level-Manager sehen eine sichere Infrastruktur als essentiell an, erkennen in ihr aber keinen Wettbewerbsvorteil. [...]

Viele Unternehmen verabsäumen es, den Wert ihrer IT-Security zu kommunizieren. (c) Unsplash
Viele Unternehmen verabsäumen es, den Wert ihrer IT-Security zu kommunizieren. (c) Unsplash

Sophos veröffentlichte vor kurzem einen neuen Teil seiner groß-angelegten Management-Studie für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die aktuellen Zahlen beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Bei der Frage, wie die Manager den Einfluss einer effizienten Cybersicherheitsinfrastruktur auf ihre geschäftlichen Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern bewerten, sind sich die Befragten in allen drei Ländern mehr oder weniger einig: In Deutschland halten die Managerinnen und Manager zu 55 Prozent Cyberschutz für sehr wichtig für die Business-Beziehungen, in der Schweiz sind es 60 Prozent, in Österreich vertreten 46 Prozent diese Meinung.

Auf die Frage, ob sich das Thema Cyberschutz tatsächlich auf der Ebene der Zusammenarbeit mit Kunden ausgewirkt habe, bestätigen knapp 35 Prozent der deutschen, 34 Prozent der österreichischen und 40 Prozent der Schweizer Umfrage-Teilnehmenden, dass sie ohne wirkungsvollen Cyberschutz in der Tat Kunden verloren hätten. Die Mehrheit der Befragten dagegen sagt, die Cybermaßnahmen des eigenen Unternehmens seien weder in den Beziehungen zu Kunden noch in der Neukunden-Akquise bislang ein Thema gewesen. Lediglich in der Schweiz hat dieser Aspekt als einigermaßen relevant herausgestellt.

Noch deutlicher als beim Thema Auswirkungen auf Geschäftsbeziehungen zeigt sich eine Diskrepanz hinsichtlich der aktiven Kommunikation der Cybersicherheitsinfrastruktur in Richtung Kunden und Geschäftspartner. Nur rund 29 Prozent der deutschen sowie 24 Prozent der österreichischen Unternehmen kommunizieren ihren Cyberschutz aktiv an Kunden und Geschäftspartner. In der Schweiz tun dies mit immerhin 40 Prozent deutlich mehr.

Mit dem Argument, die IT-Sicherheitsinfrastruktur des Unternehmens verschaffe ihnen keinen Wettbewerbsvorteil bei Kunden oder Geschäftspartnern, binden dagegen knapp 66 Prozent der deutschen, 68 Prozent der österreichischen und 50 Prozent der Schweizer Unternehmen diesen Aspekt nicht in ihre Kommunikation ein.

Sicheres tun und darüber sprechen

„Es ist zunächst ein erfreuliches Ergebnis, dass die Management-Ebenen in Unternehmen der Cybersicherheit eine so hohe Bedeutung für ihre Geschäftsbeziehungen beimessen“, sagt Michael Veit, Security-Experte bei Sophos. „Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass viele Unternehmen, die eine wirksame, moderne Cybersicherheitsinfrastruktur im Einsatz haben und darüber nicht kommunizieren, Chancen ungenutzt lassen. Wer etwa vernetzte und intelligente Schutztechnologien verwendet oder auch externe Expertise im Rahmen eines Cybersecurity-as-a-Service-Modells nutzt, hat entscheidende Elemente einer zeitgemäßen, proaktiven Sicherheitsstrategie implementiert. Dies kann angesichts der sich verschärfenden Bedrohungslage ein Wettbewerbsvorteil sein. Oder anders gesagt: Wer bei der Cybersicherheit gut aufgestellt ist, schafft Vertrauen für sich selbst und alle Partner. Darüber sollte man reden“, so der Sophos-Experte abschließend.


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