PwC-Studie: Rund 10.000 IT-Verantwortliche aus 154 Ländern wurden zur Sicherheitslage in ihren Unternehmen befragt. [...]
Die Zahl der Angriffe auf die IT-Sicherheit von Unternehmen ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Dies ist das Ergebnis des Global State of Information Security Survey, den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC jährlich zusammen mit den Fachmagazinen CIO und CSO durchführt. Dazu wurden im Frühjahr 2014 rund 9.800 IT-Verantwortliche in 154 Ländern befragt, darunter 30 österreichische Unternehmen.
Das zentrale Ergebnis: Im Jahr 2013 ist die Gesamtzahl der Angriffe auf die IT-Sicherheit von Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 42,8 Millionen angewachsen. Dies entspricht 117.330 Angriffen pro Tag. Seit 2009 hat sich die Zahl damit sogar um 66 Prozent erhöht.
Trotz der zunehmenden Anzahl an Sicherheitsvorfällen sinken die Ausgaben für IT-Sicherheit. Zwar gaben 48 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie IT-Sicherheitsrisiken stärker wahrnehmen (2011: 39 Prozent). Dennoch sanken die Ausgaben für IT-Sicherheit gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent.
Der Studie zufolge entstand 2013 weltweit ein Verlust von geschätzten 2,7 Millionen Dollar pro Angriff, das ist zum Vorjahr ein Anstieg von 34 Prozent. Dabei sind große Verluste zunehmend an der Tagesordnung: Die Zahl der Fälle mit einem Verlust von mehr als 20 Millionen Dollar stieg 2013 sogar um 92 Prozent. In der Summe betrug der Schaden, der durch den Verlust von Geschäftsgeheimnissen entstand, zwischen 749 Milliarden und 2,2 Billionen Dollar. Da viele Angriffe nicht gemeldet werden, liegt die Dunkelziffer der globalen Kosten durch Cyberkriminalität jedoch wohl um einiges höher.
Insbesondere in Europa haben die Befragten einen signifikanten Anstieg von Cyberkriminalität beobachtet: So hat sich hier 2013 die Anzahl der aufgedeckten Angriffe um 41 Prozent erhöht. Wie die Umfrage weiter ergeben hat, werden große Unternehmen mit einem Bruttoumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar häufiger angegriffen als kleine Unternehmen.
Für Hacker interessant sind vor allem Handelsstrategien, geistiges Eigentum wie Produktdesigns und große Mengen an Kundendaten, die verkauft oder sogar für militärische Vorteile genutzt werden können. Ebenso angestiegen sind die Angriffe auf vernetzte Verbrauchergeräte wie Baby-Phones oder Fernseher – ein Umstand, der das „Internet of Things“ deutlich zurückwerfen könnte, so die Experten von PwC, CIO und CSO.
Zugenommen haben überdies die Angriffe auf Händler. Bei 467 Datenpannen bei Händlern weltweit waren in 95 Prozent der Fälle die Kredit- und Bezahlkartendaten das Hauptziel. Auch der Diebstahl von geistigem Eigentum ist 2013 um 19 Prozent angestiegen. Besonders betroffen war die Luftfahrt- und Verteidigungsbranche, wo ein Anstieg von 97 Prozent beim Diebstahl von strategischen Geschäftsplänen, Vertragsdokumenten und sensiblen finanziellen Daten zu verzeichnen war. Ebenfalls in die Höhe ging es mit Angriffen durch Geheimdienste von Nationalstaaten. Hier stieg die Fallzahl um 86 Prozent an, verursacht unter anderem durch geopolitische Ereignisse in Osteuropa und dem Mittleren Osten. (pi/wf)
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