Handfester Mehrwert durch KI

Anhand von sechs Trends, die bei Top-Unternehmen schon zentraler Teil des Business-Alltags sind, zeigt Mindbreeze, dass aus den oft noch als vage empfundenen Begriffen KI und Big Data schon heute ein handfester Mehrwert für Unternehmen entsteht. [...]

Die Möglichkeiten, die moderne Technologien Unternehmen bieten, steigen sprunghaft an. Die Frage ist nur, wie man sich darin zurechtfinden und daraus die für den Geschäftserfolg relevanten Lösungen herausfiltern kann. Der Wissensmanagement- und KI-Spezialist Mindbreeze bringt die wichtigsten Trends, die alle einen handfesten Mehrwert liefern, auf den Punkt.

Konkrete Anwendungen statt Hype
Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu den aktuellen Megatrends. Das Jahr 2018 wird mehr Klarheit bringen: Konkrete Anwendungsbeispiele helfen Unternehmen, ihre KI-Strategien auf solide Beine zu stellen und den zu erwartenden Mehrwert zu formulieren. Zu den Bereichen, die bereits von konkreten KI-Lösungen profitieren, gehören Themen wie automatisierte Dokumentenverarbeitung, Assistenzsysteme für Healthcare, das Erkennen von High Potentials im Unternehmen, cleveres Fieldmanagement sowie smartes Customer Service. Die zukunftsweisenden Technologien, die all das ermöglichen, sind unter anderem „Narrow AI“ und „Deep NLP“. Obwohl auch „schwache künstliche Intelligenz“ genannt, ermöglicht „Narrow AI“ potente Anwendungen, indem sie ihre Stärken in bewusst eng gesetzten Grenzen voll ausspielen kann. Die „Natural Language Processing“-Technologie wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass Maschinen menschliche Sprache verarbeiten können. Diese Fähigkeit kombiniert mit Deep Learning führt zu Assistenzsystemen, die etwa den Fachbereichen bei ihren typischen Aktivitäten und Prozessen eine echte Unterstützung bieten.

Business Process Transformation
In den letzten Jahren ging es stets darum Geschäftsprozesse zu optimieren. Im Jahr 2018 wird sich der Trend weg von rein quantitativen Maßnahmen hin zu einem qualitativen Ansatz deutlich verstärken. Die Investition in moderne Technologien wie KI führt zunehmend zum Überdenken kompletter Prozesse: Manche traditionellen Arbeitsabläufe werden durch eine End-to-end-Automatisierung obsolet, andere wiederum werden auf ein neues Qualitätslevel gehoben, aus denen beispielsweise innovative Arten der Informationsgewinnung und -verteilung entstehen können. Dadurch ergibt sich ein messbarer Mehrwert.
Eine zukunftsweisende Methode, wie sich Geschäftsprozesse strategisch transformieren lassen, ist „Digital Twins“: Damit ist gemeint, dass physische Produkte, Systeme und auch Prozesse als Software-Repräsentation auf der digitalen Ebene gespiegelt werden. Mithilfe von KI und Machine Learning lassen sich auf diese Weise neue Geschäftsabläufe simulieren und permanent an die sich verändernden Rahmenbedingungen anpassen.

Personalisierung & Kontextbezug
Das reine Sammeln oder die wahllose Zurverfügungstellung von Informationen bieten noch keinen Mehrwert für Unternehmen. Denn die Mitarbeiter sind nach wie vor gezwungen, die für sie relevanten Daten selbstständig und zeitaufwändig aus dem Meer an Informationen herauszufiltern. Das Ziel jeder modernen Information Management-Initiative muss daher lauten: Jeder Mitarbeiter soll je nach Funktion und Arbeitsschritt genau jene Informationen bekommen, die er für seine Aufgaben benötigt. Folglich werden Unternehmen im Jahr 2018 ihr Augenmerk verstärkt auf die automatisierte Extraktion und personalisierte Verteilung von Informationen legen. Ein System, das dies ermöglicht, muss mehrere Technologien unter einem Dach vereinen. Dazu gehören unter anderem KI, Big Data, Enterprise Search und Machine Learning.

Conversational Platforms
Chatbots versprechen die maschinelle Interaktion mit Systemen oder Organisatoren auf Basis der menschlichen Sprache, um etwa Kundenanfragen schnell und ohne Personaleinsatz beantworten zu können. Die Mehrzahl jener Chatbots, die heute im Einsatz sind, kann diese Aufgabe jedoch nur bedingt erfüllen. Der Grund: Den Lösungen sind meist bloß einfache Entscheidungsbäume hinterlegt, die Intelligenz mehr schlecht als recht simulieren können. Inhalte müssen zudem manuell eingepflegt werden. Großunternehmen, die Tausende Produkte im Portfolio haben und theoretisch mit Millionen Fragemöglichkeiten konfrontiert sind, stehen mit dieser Methode auf verlorenem Posten. Daher werden Unternehmen im Jahr 2018 verstärkt in sogenannte Conversational Platforms investieren. Das Prinzip gleicht jenem der Chatbots: Der Mitarbeiter oder Kunde bekommt auf eine konkrete Frage eine konkrete Antwort und damit eine schnelle und exakte Hilfestellung. Im Hintergrund arbeitet bei Conversational Platforms jedoch ein hochkomplexes KI- und NLP-System, das über alle Grenzen hinaus skalierbar ist und die manuelle Pflege überflüssig macht.

Unified Everything
Die Idee, Informationen und Prozesse unabhängig von der jeweiligen Applikation beziehungsweise vom Datensilo zur Verfügung zu stellen, ist nicht neu. Entsprechende Ansätze sind etwa unter den Namen „Unified Information Access“ oder »Unified Collaboration« bekannt. Mit „Unified Everything“ und den modernen Technologien gewinnt diese Idee eine neue Qualität. Dieser Ansatz, der 2018 verstärkt verfolgt werden wird, ermöglicht den Mitarbeitern eines Unternehmens ein bis dato unerreichtes „Informationserlebnis“, wie es in der Mobility-Welt mit ihren Smartphones, Tablets und Apps ansatzweise schon Realität ist. Um das Ziel „Unified Everything“ zu erreichen, wird eine unternehmensweite Intelligenzebene eingezogen, die über alle Datensilo-, Applikations- und Formatgrenzen hinweg die Informationen bündelt und konsolidiert zur Verfügung stellt.

KI-optimierte Hardware
Durch die schnell wachsenden Datenberge und das Aufbrechen der Datensilos steigt die Anforderung an die Hardware, wenn man diese Daten nicht nur speichern, sondern auch zeitnah in nützliche Informationen verwandeln will. Mit konventionellen Systemen lässt sich diese Aufgabe nicht lösen. Daher kommen 2018 verstärkt Systeme zum Einsatz, die für die Verarbeitung von KI-relevanten Aufgaben optimiert sind.


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