Der angeschlagene Wiener IT-Dienstleister S&T hat am Dienstag eine firmeninterne Fusion gemeldet. [...]
Der angeschlagene Wiener IT-Dienstleister S&T hat am Dienstag eine firmeninterne Fusion gemeldet.
Durch die Verschmelzungen werden laut Firmenmitteilung der operative Betrieb der S&T Austria GmbH und die Holdingtätigkeit der Asset Verwaltungsgesellschaft m.b.H. in der S&T System Integration Technology Distribution AG vereinigt, was zu einer „Optimierung der gesellschaftsrechtlichen Struktur des ST-Konzerns führen“ solle. Der Aufsichtsrat habe seine Zustimmung erteilt. Die Verschmelzung erfolge rückwirkend zum 31. Dezember 2011 („Verschmelzungsstichtag“).
S&tT will heuer auch eine weitere Kapitalerhöhung durchführen. „Die tatsächliche Durchführung dieser Kapitalerhöhung ist gleichzeitig Voraussetzung für die Fortführung des Unternehmens“, schreibt das Unternehmen in seinem Jahresfinanzbericht.
Die neuen Mehrheitseigentümer, der Linzer IT-Gerätevermarkter Quanmax und die grosso holding von Sanierer Erhard Grossnigg, hätten sich zu einer weiteren Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Mio. Euro verpflichtet. Der Umsatz des IT-Dienstleisters brach im vergangenen Jahr um 17,6 Prozent auf 265,9 Mio. Euro ein. Das Betriebsergebnis (EBIT) war mit 17,9 Mio. Euro (2010: -17,2 Mio.) weiterhin stark negativ. Das Konzern-Jahresergebnis drehte aber von minus 48,7 auf plus 19,2 Mio. Euro aufgrund von Bankenverzichten in der Höhe von 41,8 Mio. Euro. „Die öffentliche Verunsicherung über den Fortbestand der ST hat dazu geführt, dass S&T im 2. Halbjahr zunehmend von Ausschreibungen ausgeschlossen wurde“, heißt es im Finanzbericht. Mit Bekanntwerden des Investoren-Einstieges hätten sich „die Geschäftsverbindungen wieder normalisiert“.
2011 musste der IT-Dienstleister Insolvenz für seine Gesellschaften in Deutschland und der Schweiz anmelden. Die Japan-Tochter wurde geschlossen und die Gesellschaften in der Ukraine und Moldawien mehrheitlich verkauft. Im vergangenen Oktober wurden dann Quanmax und die grosso holding als neue Investoren ins Boot geholt. S&T sicherte sich im November durch die Ausgabe von jungen Aktien in zwei Kapitalerhöhungen insgesamt 24 Mio. Euro. Quanmax hält rund 38 Prozent und die Grosso Holding 36 Prozent der Stimmrechte, teilte S&T Mitte Dezember mit.
Der IT-Dienstleister verfügt laut Finanzbericht nun wieder über ein Eigenkapital von 23 Mio. Euro bzw. eine Eigenkapitalquote von 15,6 Prozent. 2010 wurde ein negatives Eigenkapital von 13,5 Mio. Euro ausgewiesen.
Für 2012 geht S&T von einem rund 15-prozentigen Umsatzrückgang aus. Das Kerngeschäft in Osteuropa soll hingegen gesteigert werden. Trotz der erwarteten geringeren Erlöse wird für 2012 ein Konzern-Jahresüberschuss von über 2 Mio. Euro erwartet. Ab 2013 will S&T auch beim Umsatz wieder wachsen. Bis dahin soll die Restrukturierung abgeschlossen und „liquiditätsbedingte Restriktionen“ ausgeräumt sein.
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