Heimische Unternehmen weisen erhebliche Defizite bei digitaler Kompetenz auf

Laut einer Studie sehen 56 Prozent aller Befragten Cyber-Security als wichtige Herausforderung für die heimische Wirtschaft. [...]

Aus der Sicht von Österreichs Top-Managern, Aufsichtsräten, Beiräten, Stiftungsvorständen und Kuratoriumsmitgliedern herrscht im Bereich digitale Kompetenz in heimischen Unternehmen noch eine Menge Aufholbedarf. Ein Viertel der im Rahmen der Studie „IT-Security und digitale Kompetenz an der Unternehmensspitze“ von Brainloop und BOARD SEARCH Befragten würde Österreichs Betrieben im Fach „digitale Kompetenz“ gerade mal 30 bis 39 von 100 Punkten geben. Nur ein Prozent der rund 200 Befragten der Studie, die von TQS Research & Consulting im Frühjahr 2017 durchgeführt wurde, ist der Ansicht, dass man heimischen Unternehmen in Sachen digitale Kompetenz Bestnoten verleihen müsste. Parallel dazu meinen 98 Prozent der Befragten, dass die digitale Kompetenz in der Führungsetage unerlässlich für den Unternehmenserfolg sei. Auf die Frage, ob sie die fortschreitende Digitalisierung als Chance oder Bedrohung sehen, antworten nur vier Prozent der Befragten mit „Bedrohung“: 86 Prozent erachten die Digitalisierung hingegen als Chance, elf Prozent sind in dieser Frage unentschlossen.
Sehr kritisch sind Top-Manager und Aufsichtsräte hinsichtlich der digitalen Kompetenz: Sie glauben, dass sie bei Aufsichtsräten in der heimischen Wirtschaft tendenziell sehr gering (25 Prozent) bzw. gering (51 Prozent) ausgeprägt ist. Deutlich mehr mit der Digitalisierung können aus Sicht der Befragten Unternehmenseigentümer (25 Prozent hohe/sehr hohe Kompetenz), Top-Management (54 Prozent hohe/sehr hohe Kompetenz) bzw. Marketing und Vertrieb (67 Prozent hohe/sehr hohe Kompetenz) anfangen.
Interessant ist, dass lediglich 64 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Unternehmen in den kommenden fünf Jahren die Transformation zu einem digitalen Unternehmen vollziehen wird. Für 70 Prozent der Befragten gibt es aber aktuell keine Gründe, nicht in die Digitalisierung des eigenen Geschäfts zu investieren. Bei jenen 16 Prozent der Befragten, die in unmittelbarer Zukunft unternehmensintern keine Ressourcen in die Digitalisierung investieren wollen, liegt dies unter anderem an begrenzten finanziellen Möglichkeiten und am fehlenden Knowhow. 
Erhöhte Wachsamkeit gegenüber Cyber-Attacken
Während 57 Prozent der Befragten die größten Risiken und Herausforderungen für die heimische Wirtschaft aktuell in mangelnder Qualität von Mitarbeitern aller Ebenen orten, sorgen sich 56 Prozent um das Themenfeld Cyber-Security generell. 55 Prozent haben disruptive Erscheinungen wie alternative Beschaffungs- und Absatzwege am Radar und 53 Prozent haben Respekt vor der Transformation von Geschäftsmodellen und Geschäftsprozessen.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*