Betriebswirtschaftliche Prozesse einer unternehmensweiten Standard-Software auf kundenindividuelle Anforderungen abzubilden, ist das Kerngeschäft von scc EDV-Beratung in über 350 Projekten seit 1997. [...]
Wolfgang Puscha ist Vorstand bei scc, die auf Beratung, Implementierung, Schulung, Lizenz- und Wartungsagenden inkl. SAP-Support spezialisiert ist.
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Wien?
Wolfgang Puscha: Wien übt nicht nur auf den Tourismus hohe Anziehungskraft aus, sondern auch auf die Wirtschaft generell. Gerade internationale Unternehmen sehen in Wien einen bedeutenden Wirtschaftsstandort. Als Drehscheibe zwischen Ost und West hat sich Wien auch durch seine zentrale Lage zu einem der führenden IKT-Standorte in Europa entwickelt.
In Wien selbst ist der IKT-Sektor zunehmend zu einem überdurchschnittlichen Wirtschaftsmotor mit hoher Wertschöpfung herangewachsen und zählt damit zu einer der wichtigsten Säulen der Wiener Wirtschaft. Vor allem durch Schlüssel- und Querschnittstechnologien gewinnen IT-Systeme und -Lösungen immer mehr an strategischer Bedeutung für Unternehmen aller Größen und Branchen.
Auch die österreichische Regierung hat die Wichtigkeit der IKT-Branche erkannt und mit der Internetoffensive Österreich eine koordinierte österreichische IKT-Strategie ins Leben gerufen, um das Land als Top-IKT-Nation zu positionieren.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Derzeit ist eine Abwanderung des IKT-Knowhow aus Österreich bemerkbar. Gerade für junge Menschen bieten große IKT-Konzerne hervorragende Chancen, sich international zu entwickeln. So wandern eigene Ressourcen ab und Österreich verliert an Wettbewerbsfähigkeit und beraubt sich wichtiger Chancen.
Ich erachte daher vermehrt eine Stärkung der lokalen IT-Unternehmen für notwendig, um die Wertschöpfung im Land zu halten. Trotzdem sind Förderungen von Maßnahmen für österreichische IKT-Unternehmen und Expertenausbildungen im Zuge diverser Sparmaßnahmen reduziert worden und fokussieren sich stattdessen auf Infrastrukturprojekte.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen, und welche Erwartungen haben Sie für das laufende Geschäftsjahr?
Wir blicken auf ein hervorragendes Geschäftsjahr der scc Unternehmensgruppe mit den Töchtern HR Force und CrossIT zurück.
Der Markt ist derzeit von vielen Trendentwicklungen, wie Predictive Analysis, Industrie 4.0 uvm. geprägt. Als Anbieter lassen wir diese Themen in unser Portfolio einfließen, um unsere Kunden ganzheitlich beraten zu können und ein innovativer sowie stabiler Partner zu sein. Mit unserem erweiterten und angepassten Leistungsportfolio sind wir daher bestens aufgestellt.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Wien, und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Den allgemein kritisierten IT-Fachkräftemangel sehe ich eher mittelfristig problematisch. Ich gehe nicht davon aus, einen fertigen SAP-Experten direkt aus einer Ausbildungsstätte zu bekommen. Basierend auf einem Grundstock an IT-Wissen nehmen wir die Ausbildung unserer Mitarbeiter gerne in die eigene Hand. Förderungen in diese Richtung würden natürlich helfen. Problematisch sehe ich eher das fehlende allgemein höhere Bildungsniveau.
Gewisse Grundvoraussetzung an betriebswirtschaftlichem und sprachlichem Verständnis setzen wir voraus. Die meisten unserer Mitarbeiter kommen auf Empfehlung zu uns. Da wir über eine starke Unternehmenskultur verfügen, eilt uns der gute Ruf meist bereits voraus. Außerdem finden viele unserer neuen Mitarbeiter bereits über diverse Praktika neben dem Studium den Weg in unser Unternehmen.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Der Megatrend Big Data ist nun unter anderem Namen vom Hype im Zustand der wirtschaftlichen Nutzung angelangt. Daraus ergeben sich unterschiedliche Nutzenaspekte. In diesen Themen verspüren wir vermehrt Kundeninteresse – dazu zählen vor allem Predictive Analysis und Machine Learning.
Ähnlich sieht es mit dem Schlagwort Industrie 4.0 aus. Durch die Umsetzung der ersten Kundenprojekte in diesem Bereich macht sich ein steigendes Interesse an der digitalisierten Transformation bemerkbar. Das Thema Vernetzung wird allgemein an Bedeutung gewinnen.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
An dieser Stelle möchte ich besonders ein Projekt unter unseren vielen Vorzeigeprojekten hervorheben: das SAP-Einführungsprojekt bei TTTech Computertechnik AG. Das klingt im ersten Schritt natürlich nicht besonders, es versteckt sich jedoch mehr dahinter.
Die Implementierung wurde auf Basis von SAP Best Practices umgesetzt, wodurch eine bemerkenswert kurze Implementierungsdauer gewährleistet werden konnte.
Für die hervorragende Qualität und rasche Umsetzung wurde TTTech Computertechnik gemeinsam mit scc als Implementierungspartner am SAP IT Summit mit dem SAP Quality Award in der Kategorie „Fast Delivery“ ausgezeichnet.
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