„Hotspot für innovative IT-Unternehmen“

BMD ist Hersteller von kaufmännischer Spezialsoftware und wurde 1972 in Neuzeug bei Steyr gegründet und hat über 25.000 Kunden. Die meisten davon verwenden die Rechnungswesen-Komplettlösung ACCOUNT. Ferdinand Wieser ist Geschäftsführer von BMD. [...]

Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Oberösterreich?
Ferdinand Wieser: Ein wesentliches Merkmal eines attraktiven IKT-Standortes stellen für mich erfolgreiche und innovative IKT-Unternehmen dar. Im Vergleich zu anderen Bundesländern weist Oberösterreich nach Wien den stärksten IT-Sektor in Österreich auf, was die Anzahl der Beschäftigten und die Betriebserlöse angeht. Ein innovativer IKT-Sektor bietet einen ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil einer Region. Das ist in Oberösterreich sicher der Fall.
Dass sich IT-Unternehmen in OÖ erfolgreich entwickeln, ist sicher auch den zahlreichen und vielseitigen Ausbildungseinrichtungen für IT-Fachkräfte geschuldet. In diesem Bereich hat Oberösterreich auch mehr Studienplätze als andere Bundesländer. Der Großraum Steyr ist seit vielen Jahren ein Hotspot für innovative IT-Unternehmen.

Wo gibt es Aufholbedarf?
Der Aufholbedarf liegt zum einen in der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für die Bedeutung und die Potenziale von IKT. Schließlich verändert IKT die Kommunikation wie auch die Nutzung von Wissen in unserer Gesellschaft. Ein weiterer Punkt ist die Forcierung der IT-Anwendungen in der oberösterreichischen Wirtschaft und damit die Stärkung dieser Wirtschaft. Außerdem ist auch eine Verantwortlichkeit in der öffentlichen Verwaltung gegeben, die als Impulsgeber und Multiplikator für IT-Anwendungen auftritt.

Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr und was haben Sie für Erwartungen für 2015?
Entgegen dem wirtschaftlichen Trend konnte BMD im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ein Umsatzwachstum von 7,42 Prozent verzeichnen. Der Umsatz des Unternehmens lag im Geschäftsjahr 2014/15 bei 36,4 Millionen Euro. Das bedeutet einen Anstieg von über 2,5 Million Euro gegenüber 2013/14. Gutes Wachstum gab es in allen Geschäftsbereichen. Besondere Zuwächse im Detail erreichte aber die BMD Cloud mit fast 30 Prozent Umsatzsteigerung. Auch das Team wuchs um 35 neue
Arbeitskräfte. Für 2015/16 rechnen wir – konservativ gerechnet – mit einem Umsatzplus von 6,5 Prozent. Natürlich hängt das auch von der Konjunktur ab.

Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Oberösterreich und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Der Mangel an gut ausgebildeten IT-Fachkräften ist trotz schwacher Konjunktur ein großes Problem. Wir präsentieren uns daher auf den einschlägigen Karrieremessen. Wichtig ist es auch, die zukünftigen Mitarbeiter schon vorher kennenzulernen. Daher bieten wir auch die Möglichkeit von Ferial-Praktika und für Studentinnen und Studenten auch die Gelegenheit, ihre Diplomarbeit bei uns zu schreiben.

Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Eine verstärkte Kundennachfrage gibt es sicher für BMD-Web 2.0-Lösungen – den einfachen web-basierten Zugriff auf BMD-Daten, sei es via Tablets oder Smartphones.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Da gab es mehrere. Zum einen die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem österreichischen Apothekerverband, die als Ergebnis eine maßgeschneiderte Zeiterfassungs-Software zur Folge hatte. Die BMD-APO-Zeitwirtschaft liefert eine einfache und unkomplizierte Arbeitszeiterfassung und -dokumentation für die komplexen Zeitanforderungen von Apotheken. Mit der BMD-Schul-Cloud geht es in die Lernzukunft. Mittels Internet haben Lehrer und Schüler von jedem Standort und zu jeder Zeit Zugriff auf das Programm sowie auf die eigenen Datenstände.
• Maximale Flexibilität und Mobilität. Schüler und Lehrer können die Software von überall her nutzen.
• Die Kosten sind pro Zugang genau festgelegt, zusätzliche Administrationskosten fallen nicht an.
• BMD übernimmt das Einspielen von Updates und Programmständen während der Sommermonate. Im Falle unterjähriger Updates können diese über Nacht zur Verfügung gestellt werden.  
• Für die Schulen entfällt die jährliche Installation des Programms und der Datenstände sowie die Verteilung auf die PC. (red.)


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