HR-Chefs sollen strategischer arbeiten

Führungskräfte wünschen sich von ihren HR-Managern besseres Geschäftsverständnis und eine strategischere Ausrichtung. [...]

Eine aktuelle Studie der Economist Intelligence Unit (EIU), die von Oracle und IBM gesponsert wurde, hat untersucht, wie C-Level-Führungskräfte in Westeuropa ihre HR-Manager wahrnehmen und bewerten. Außerdem hat sie herausgefunden, in welchen Bereichen diese HR-Leader ihre Organisationen dabei unterstützen können, strategische Ziele zu erreichen. Als zentrales Ergebnis der Studie „C-level perspectives of the HR function in Western Europe“ lässt sich festhalten, dass viele CEO und CFO glauben, dass HR-Manager sie mit ihrer Expertise und Erfahrung in Personalfragen unterstützen können. Dies gilt insbesondere für wichtige Personalentscheidungen, die in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld zu treffen sind. Außerdem wertschätzen die CEO und CFO ihre Beziehung zu den Führungskräften aus dem HR-Bereich: 69 Prozent der Befragten in Westeuropa halten die Beziehung für „eng und vertrauensvoll“, 63 Prozent für „hoch geschätzt“.

STRATEGISCHE PLANUNG FEHLT
Laut Studie gibt es aber Potenzial für die HR-Abteilung, innerhalb der Organisation eine strategischere Rolle einzunehmen. Nur 38 Prozent der westeuropäischen Führungskräfte glauben, dass ihr HR-Manager eine Schlüsselfigur ist, wenn es darum geht, strategisch zu planen. Und nur einer von zehn schätzt die Rolle des HR-Leaders als sehr strategisch ein. Die Studie gibt auch Einblicke darin, wie HR-Leiter in Westeuropa erfolgreicher agieren können. So zweifelt schon die Mehrheit der Befragten am umfassenden Verständnis des HR-Leiters für das Geschäft. 42 Prozent glauben, dass der HR-Manager zu sehr auf den Prozess und nicht auf das große Ganze fokussiert ist, während 36 Prozent sagen, dass er das Geschäft nicht gut genug durchschaut. Die Studie zeigt auch deutlich, dass HR-Manager, die eine ähnliche Meinung vertreten wie der CEO oder CFO, einflussreicher zu sein scheinen. 81 Prozent der Studienteilnehmer, die mit ihren HR-Leitern hinsichtlich der Personalstrategie des Unternehmens komplett übereinstimmen, halten diesen für eine strategische Schlüsselfigur.

NACHWUCHSPROBLEME BEFÜRCHTET
Zu den größten Sorgen von C-Level-Führungskräften im Bereich Personal zählt die Befürchtung, dass der Nachwuchs an Führungspersonal austrocknet. Mehr als zwei Drittel der Befragten bei Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern sind beunruhigt, dass unzureichendes Führungstalent ihrer Organisation in den nächsten zwölf Monaten finanziell schadet. Bei kleineren Unternehmen sind das nur 49 Prozent. Dabei diskutieren vor allem CEO und CFO der größten Unternehmen (mit einem jährlichen Umsatz von mehr als zehn Milliarden US-Dollar) mit ihren HR-Leitern öfter Personalthemen. 42 Prozent der Befragten in den größten Unternehmen besprechen Leistung und Entwicklung der Führungsverantwortlichen, während das in kleineren Unternehmen nur 24 Prozent tun.
Die Studie bietet die Schlussfolgerung an, dass HR-Manager eine größere Chance haben, ihren Einfluss auf die strategische Richtung ihres Unternehmens auszudehnen, wenn sie bei einem größeren Unternehmen oder einer größeren Organisation arbeiten, strategische Ansichten äußern, vor allem dort, wo die Entwicklung der Führungskräfte ein Anliegen ist und hinsichtlich der HR-Strategie eine ähnliche Auffassung wie der CEO oder CFO haben.

An der Studie teilgenommen haben 235 C-Level-Führungskräfte, davon 95 aus Westeuropa (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweiz und UK). 57 Prozent der 235 Befragten gaben an, CEO zu sein oder die entsprechende Funktion inne zu haben, 43 Prozent bezeichneten sich als CFO oder das zugehörige Äquivalent. (mi)


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Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
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