Damit Visionen wie die Smart City Realität werden, braucht es eine clevere Infrastruktur. Huawei liefert diese, wobei die Cloud eine zentrale Rolle spielt. Die COMPUTERWELT sprach mit Eric Chen, Technischer Direktor von Huawei Österreich. [...]
In Österreich genießt Huawei vor allem bei mobilen Endgeräten einen hohen Bekanntheitsgrad. Was den heimischen Endusern weniger bewusst ist: Der chinesische Hersteller spielt auch eine führende Rolle bei Highend-Lösungen für Telekommunikationsanbieter sowie zunehmend im IT-Bereich. „Wir sind im Bereich Server Chinas Nummer Eins, weltweit die Nummer Drei“, illustriert Eric Chen, Technical Director of Huawei Austria, im Gespräch mit der COMPUTERWELT, diese Entwicklung.
Um die große technologische Bandbreite zu zeigen, präsentierte das Unternehmen vor kurzem in Wien Produkte und Services für den Weg zur digitalen Transformation. Themen waren etwa »Maximizing Network Value«, „All-Cloud Towards 5G« oder »Cloud-Enabled Digital Operations and Cloud-Powered Digital Services“.
connected world
Auf dem Weg in Richtung 5G und einer „full connected world“ spielt die Cloud eine zentrale Rolle. »Die zentrale Idee der Cloud ist, Hardware und Software zu trennen. Damit erhält der Kunde viel mehr Flexibilität und die Freiheit, das zu wählen, was er braucht«, bringt der Österreich-CTO das Thema auf den Punkt.
Ein Beispiel ist IoT, das Huawei dreifach adressiert und auch als »Cloud as a Service« zur Verfügung stellt: »Platform + Connection + Ecosystem«. Im Zentrum steht die OceanConnect-IoT-Plattform. Diese bietet offene Schnittstellen, um spezielle Branchenanwendungen zu integrieren sowie auf verschiedene Sensoren, Geräte und Gateways zuzugreifen zu können.
In Sachen Connectivity fährt das Unternehmen laut Chen mehrgleisig, etwa in Form von NB-IoT. Diese neue Art der Schmalband- Kommunikation schafft es, kleine Datenmengen über einen langen Zeitraum an schwer zugängliche Orte, wie zum Beispiel Parkgaragen, zu übertragen. Im letzten Jahr hat die deutsche Telekom eigenen Angaben zufolge das weltweit erste NB-IoT-Netz realisiert. Mit diesem ist es möglich, dass eine App Daten per GPS erhebt und dann auf Google Maps anzeigt, wo sich noch freie Parkplätze befinden. Diese intelligente Parkplatzsuche wird bereits am Firmenhauptsitz der Telekom in Bonn genutzt. Das System basiert auf dem NB-IoT-Standard von Huawei und nutzt Single Radio Access Networks (Single RAN) als Basisstationen so wie ein virtualisiertes Kernnetz (C-SGN) und eine cloudbasierte IoT-Plattform.
Nervensystem für Smart Cities
Huawei denkt offensichtlich groß, daher ist eben genanntes Szenario nur ein kleiner Puzzlestein einer Welt, die sich etwa unter der Bezeichnung Smart City subsummieren lässt und ein Projekt darstellt, in dem Hauwei mit über 400 globalen Partner zusammenarbeitet. Um die intelligente Stadt Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es aus Huaweis Sicht folgende Komponenten:
Intelligent Operation Center (IOC): Das ist gleichsam das Nervenzentrum, das die bis dato fehlende Plattform liefert, um eine ganze Stadt clever zu verwalten. Sogenannte Stadtmanagement-Datenbanken beinhalten eine Ansammlung von notwendigen Daten sowie das City Operation Center. Unterschiedliche Dienstanwendungen verfügen dank eines Dashboards über Möglichkeiten zur Überwachung und zur Verwaltung und Ausführung verschiedener Szenarien im Falle von medizinischen Notfällen oder Katastrophen. Betrieben wird die IOC-Lösung mit Hilfe von der Cloud, Big Data sowie künstlicher Intelligenz. Ein Open-Source-Datensystem ermöglicht zudem personalisierte und intelligente Datendienste für jeden Einwohner der Stadt.
City Internet of Things (IoT): Zu dem Huawei IoT Connection Management zählt jegliche Peripherie, die zur Umsetzung einer intelligenten und smarten Stadt beiträgt. In der Analogie des Nervensystems kann man sich die Komponenten als einzelne Nerven vorstellen, die von dem IOC verwaltet, überwacht und gesteuert werden können. Das Internet of Things ermöglicht in Zusammenarbeit mit dem Operation Center die digitale Transformation und kommuniziert mit Menschen, Prozessen, Anwendungen und jedem »Ding«, das in einer smarten Stadt genutzt wird.
Breitband-Netzwerke: Die bereits beschriebenen Dienste lassen sich nur mit einer flächendeckenden Konnektivität sowie entsprechender Bandbreite realisieren. Zu diesem Zweck bietet Huawei sowohl kabelgebundene als auch kabellose Breitband-Netzwerke. Die hohen Bandbreiten sollen vor allem für schnellen Daten-, Video- sowie Sprachverkehr sorgen.
Stichwort 5G: Huawei und Telefónica Deutschland haben vor kurzem die weltweit erste 5G-orientierte Antenneneinsatzlösung eingeführt. In der Entwicklungsphase hin zu 5G kann die Lösung die Herausforderung von unzureichendem Antenneninstallationsplatz für den Einsatz von High-Band 4T4R (4-fach Sende- bzw. Empfangspfade) für Sub-3-GHz Frequenzen und Massive MIMO bei 3.5GHz Spektrum meistern. Von Netzbetreibern wird erwartet, dass sie Antenneninstallationsflächen auch für Massive MIMO vorhalten, um eine reibungslose Weiterentwicklung des Mobilfunknetzes zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist eine einzige Antenne, die alle Sub-3-GHz-Bänder integriert und Platz für eine Massive MIMO Antenne reserviert, die typische Antennenlösung für 5G.
In Sachen Smart City hat Huawei drei strategische Felder identifiziert, wie Eric Chen ausführt. Bei »Smart Life« sorgt eine intelligente Verbindung zwischen smarten Applikationen sowie interaktiven Plattformen etwa für Verkehrsinformationen in Echtzeit sowie Inhalte für Schulung und Gesundheit mit dem Ziel, die Lebensqualität und die Sicherheit der Bewohner zu erhöhen.
Der zweite Bereich ist Smart Industry, in dem es um die Optimierung und Verbesserung von unterschiedlichen Industrien geht. Beim Thema Smart Government schließlich bietet Huawei eine integrierte Plattform, die für ein gesichertes Netzwerk sorgen soll. Das Teilen und Integrieren von Daten sollte dank Smart Government problemlos ermöglicht werden.
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