IBM City Cloud: Die Wolke vor der Haustüre

Mit der Plattform City Cloud und deren Ökosystem erreicht IBM Unternehmen, die normalerweise nicht auf dem Radar sind. Für Kunden bedeutet das: die Technologie eines Global Players gepaart mit den Vorteilen eines Ansprechpartners auf Augenhöhe. [...]

Die Faszination der Cloud strahlt unaufhörlich auf Unternehmen, die nach jederzeit verfügbaren und vollkommen flexiblen Lösungen suchen. Auch die finanziellen Vorteile wirken verführerisch. Gleichzeitig schreckt die Vorstellung, kritische Daten in transatlantischer Entfernung zu wissen. Das muss ja nicht sein. IBM hat unter der Bezeichnung City Cloud eine Plattform ins Leben gerufen, die den Segen der innovativen Technologie mit der Stärke räumlicher Nähe vereint.  
   
Laut Peter Garlock, Vertriebsdirektor Cloud Computing bei IBM Österreich, belegt die Notwendigkeit eines lokalen ­Angebots mit eindrucksvollen Zahlen: „Eine weltweite Studie aus dem letzten Jahr zeigt, dass 60 Prozent der befragten CIO Cloud Computing als sehr wichtig einstufen, in Westeuropa und den USA sind es sogar 75 Prozent. In Österreich hingegen nur 45 Prozent.“ Der Grund? „Es gibt bei heimischen Unternehmen Hemnisse, Angebote von außerhalb anzunehmen“, so Garlock.
 
Mit dem City-Cloud-Modell stehen Datenspeicherung in einem lokalen Rechenzentrum, lokale Ansprechpartner und individuelle Services und Beratung zur Verfügung. Dass es sich tatsächlich um eine regionales Angebot handelt, zeigen schon die Unterschiede innerhalb der DACH-Region: Deutschland konzentriert sich mit der Lösung auf den Mittelstand, Österreich spricht zusätzlich Großunternehmen an, und die Schweiz fällt komplett aus dem Rahmen: Dort heißt die Plattform SwissRegio Cloud.

Dass die City Cloud in erster Linie ein Angebot an den Mittelstand ist – ohne Großunternehmen auszuschließen –, beweist die einfache Tatsache, dass IBM die Lösung gemeinsam mit Business-Partnern entwickelt, vermarktet und vertreibt.

Mit der neuen Plattform hat Big Blue ­offensichtlich den Nerv der Zeit getroffen. Bereits ein Monat nach Ankündigung sind sieben City-Cloud-Partner hinzugestoßen. Derzeit abgedeckt sind die Bundesländer Wien, Nieder- und Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Vorarlberg. Der Rest soll demnächst folgen. „Unser Ziel sind mindestens zwei Partner pro Bundesland“, sagt Franz Dornig, Manager Midmarket bei IBM Österreich. Auf Nachfrage durch die COMPUTERWELT bestätigt Dornig, dass es keinen Projektschutz gebe, das sei auch nicht notwendig. Die Zielgruppe ist einerseits gewaltig groß – laut KMU-Forschung Austria waren zuletzt knapp 308.000 KMU aktiv, was 99,7 Prozent aller Betriebe entspricht –, andererseits sind die Angebote derart vielfältig, dass man sich nur schwerlich gegenseitig auf die Füße steigen kann. Im Gegenteil: Die City Cloud ist prädestiniert, unterschiedlichste Stärken zu bündeln. Beispiel Pitagora: „Gemeinsam mit IT and TEL bieten wir in der IBM City Cloud Social-Media-Analysen“, weist der geschäftsführende Gesellschafter von Pitagora, Robert Wittauer, auf den kooperativen Charakter der Mittelstandslösung hin. Pitagora konzentriert sich im Rahmen der City Cloud zudem auf Endpoint Management, was die zentrale Überwachung und Verwaltung aller Endgeräte umfasst – von Server und Desktops bis zu Point-of-Sale-Lösungen und Self-Service-Kioske.  

IT and TEL betreibt bereits Dienste in der City Cloud, beispielsweise für ein europaweit agierendes Unternehmen aus der Mineralölwirtschaft, aber auch für einen oberösterreichischen Installateurbetrieb mit rund 40 Clients. „Durch diese Partnerschaft können wir unseren Kunden das Beste aus beiden Welten bieten: führende Herstellerkompetenz seitens IBM und einen lokalen Partner“, sagt Bernhard Peham, Geschäftsführer von IT and TEL.

Huemer IT-Solution hat sich ebenfalls der Wolken-Community angeschlossen. Vor kurzem hat Geschäftsführer Wolfgang Mader ein eigenes Rechenzentrum im Saturn Tower in Wien eröffnet. „Unsere Kunden profitieren von der Nähe und zentralen Lage des Data Centers, sie wissen ihre Daten sicher aufgehoben, können dazu flexible Leistungen mieten und so die wirtschaftlich beste Lösung erzielen“, rührt Mader die Werbetrommel.

Die wenigen Beispiele zeigen: Es gibt nicht „die“ Cloud-Lösung. Und: Aus dem ursprünglichen heißen Hype-Thema entwickeln sich endlich handfeste Geschäfts­modelle, die nun auch dem breiten Mittelstand zur Verfügung stehen. (su)


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