„Ich kann mir ein Zwei-Städte-Modell mit Berlin gut vorstellen!“

Konica Minolta ist seit zwei Jahren Hauptsponsor des Pioneers Festivals, die heimische Niederlassung war dabei federführend. [...]

Johannes Bischof hat sich als Österreich-Geschäftsführer von Konica Minolta schon im vergangenen Jahr für ein Sponsoring des Pioneers Festival stark gemacht. In seiner neuen Funktion näher an der Konzernspitze in Japan denkt er inzwischen über eine Expansion nach.

Warum ist Konica Minolta der Hauptsponsor des Pioneers Festivals?
Johannes Bischof Wir haben vor drei ­Jahren zum ersten Mal Kontakt mit den Veranstaltern gehabt, damals hat das Festival Start Europe geheißen und wir haben auf österreichischer Ebene die ersten Events unterstützt. Ich habe auch einige Projekte und Startups kennengelernt und war von diesem Innovations- und Pioniergeist begeistert. Da habe ich erst verstanden, was da eigentlich dahinter steckt und habe unser Sponsoring sukzessive erweitert. Wir haben dann die Einladung bekommen, das erste Pioneers Festival im vergangenen Jahr zu sponsern, wobei es da um ein Volumen gegangen ist, das unsere Möglichkeiten in Österreich bei weitem überschritten hat. Wir haben dann versucht, auf europäischer Ebene Unterstützer zu finden, was uns letztendlich auch gelungen ist. Wir waren also auch schon im ersten Festivaljahr der Hauptsponsor.

Und Sie haben die Kooperation in diesem Jahr einfach fortgesetzt?
Dieses Jahr war es durch meine neue Funktion etwas anders, ich bin drei bis viermal im Jahr in Tokio und habe mehr Nähe zur Konzernspitze. Da wir ja inzwischen mit Business Services ein zweites Standbein aufgebaut haben, ist es mir gelungen, das verantwortliche Vorstandsmitglied in Japan dafür zu gewinnen. Wir konnten somit von österreichischem auf europäisches und schließlich auf globales Interesse ausweiten, das freut mich sehr. Wir unterstützen das Pioneers Festival in erster Linie, um uns mit der Startup-Community zu vernetzten und frische Ideen ins Unternehmen zu bringen. Wir tun das aber auch um uns zu inspirieren, nicht nur über das Produkt oder das Angebot, sondern einfach durch die Menschen selbst.

Sollen die Business Innovation Center eine Art think tank werden?
Im Grunde ja. Es ist eine Institution, die sich losgelöst vom Tagesgeschäft mit den Kundenanforderungen und mit neuen Ideen beschäftigen soll. Der Leiter berichtet direkt an die R&D-Abteilung in Japan.

Ist Konica Minolta durch das neue Standbein Business Services oder auch durch die Trennung vom Fotobereich vor einigen Jahren nicht auch immer wieder selbst ein Startup gewesen?
Absolut. Konica Minolta ist 140 Jahre alt, aber wir haben uns immer wieder neu ­erfunden oder neu aufgestellt. Wir haben dieses Startup-Gen auch in uns, sonst könnte ein Unternehmen nicht so lange erfolgreich am Markt bestehen. Wir haben uns schweren Herzens von der Fotografie verabschiedet und neue Wege eingeschlagen, und das tun wird jetzt wieder. Da hilft uns die Nähe zu Startups sehr. Das gilt aber nicht nur für Startups. Wir kooperieren auch mit Microsoft und anderen Großen auf europäischer und globaler Ebene.

Wie können Sie von der Vernetzung mit der Startup-Szene profitieren?
Wir gründen gerade fünf Business Innovation Center auf dem Planeten verteilt, und eines davon wird in England stehen. Die Idee des europäischen Managements war es, eine schnelle Vernetzung mit der Start­up-Szene in Europa herbei zu führen und da war der erste Ansatzpunkt das Pioneers Festival in Wien, weil es auch zeitlich gut gepasst hat. Wir denken auch darüber nach, das Pioneers Festival nach Berlin zu bringen, ich habe Andreas Tschas (Pioneers-Gründer und Veranstalter, Anm. d. Red.) vorgeschlagen, in Zukunft ein Zwei-Städte-Modell zu fahren. Ich denke, dass diese Achse mit den zwei größten deutschsprachigen Städten Europas schon sehr positiv wäre. Das könnte schon 2014 so weit sein. Es waren einige japanische Spitzenmanager beim Festival, die waren alle mehr als enthusiastisch.

Wie hoch ist Ihr Sponsoring-Volumen beim Pioneers Festival?
Das bewegt sich in einem niedrigen sechsstelligen Bereich.

Das Gespräch führte Alex Wolschann.

Johannes Bischof
Johannes Bischof ist als eingetragener Geschäftsführer für Österreich, Deutschland, Holland und Belgien zuständig. Vor 13 Jahren wurde Bischof Geschäfts-führer von Konica Minolta (damals Minolta) in Österreich und vergangenes Jahr mit der Leitung des neu geschaffenen Cluster West betraut. Seit dem 1. April 2012 ist er auch Mitglied der Geschäftsleitung der Konica Minolta Business Solutions Deutschland. Seit Juli diesen Jahres ist er auch Präsident in Deutschland, wo er neben Österreich auch operativ die Geschäfte leitet.


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