Auf 145.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierten 1.500 Aussteller sechs Tage lang ihre Produkte und Neuheiten. Insgesamt besuchten rund 235.000 Besucher die IFA 2013. [...]
Die Veranstalter der Internationalen Funkausstellung in Berlin dürfen sich über ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr freuen. Insgesamt hat es auf der IFA Bestellungen im Gesamtwert von 3,5 Milliarden Euro gegeben. Im Vorjahr waren es allerdings noch 3,8 Milliarden.
Die Messe selbst gab heuer einen Einblick in die digitale Zukunft: Die Branche bringt Fernseher mit noch schärferen Bildschirmen auf den Markt, der Smartphone-Riese Samsung präsentierte in Berlin seine erste Computer-Uhr. Den Druck der Branche bekam auch der deutsche Traditions-Hersteller Loewe zu spüren. Er will mit einer Strategiewende sein Überleben sichern.
Samsung präsentierte seinen ersten Flachbildfernseher mit Ultra-HD-Auflösung auf einem OLED-Display. Das Gerät soll laut Samsung einen ersten Blick in die technologische Zukunft gewähren. Ultra-HD-Fernseher, die eine noch höhere Bildschirmauflösung bieten als HD-Geräte, sind eines der großen Themen der diesjährigen Messe. Die Produktion von organischen LED-Panels (OLED) gilt noch immer als aufwendig und teuer im Vergleich zu herkömmlichen LCD- oder LED-Displays. Sie ermöglichen aber hauchdünne Geräte mit deutlich brillanteren Farben.
Mit dem S9 zeigte Samsung auch einen OLED-Fernseher mit einer Diagonale von zweieinhalb Metern. In der Produktion war es lange eine Herausforderung, das Material für große Bildschirmgrößen zu verwenden.
GALAXY GEAR VORGESTELLT
Bereits zuvor stellte Samsung die Computer-Uhr Galaxy Gear vor. Die 168 Gramm schwere Uhr kommt auf eine Bildschirmdiagonale von 1,63 Zoll (4,1 cm). Sie zeigt zum Beispiel an, ob E-Mails oder neue Nachrichten eingegangen sind und erinnert an Termine. Der Nutzer kann mit der Uhr auch Anrufe machen oder annehmen – es reicht dafür, den Arm ans Ohr heranzuführen. Mikrofon und Lautsprecher sind im Verschluss der Uhr angebracht. Allerdings funktioniert sie nur in Kombination mit einigen Samsung-Smartphones. Der südkoreanische Konzern preschte damit vor: Schon länger wird spekuliert, dass auch Konkurrent Apple Pläne für eine Computeruhr haben soll.
INTEL WILL AUF TABLETS
Intel zeigte in Berlin erste Geräte mit dem Chip Bay Trail, der dem Halbleiter-Primus den Weg in die mobile Welt der Tablets und Smartphones ebnen soll. Diese Generation der Prozessoren soll neue Gerätetypen ermöglichen. Insgesamt will Intel auf der Messe unter dem Funkturm 110 dünne Ultrabooks und Hybride aus Tablet und Notebook von verschiedenen Herstellern zeigen. Intel dominiert im Geschäft mit PC-Prozessoren, konnte sich aber bisher weder auf Smartphones noch Tablets durchsetzen, wo sehr sparsame Chips gefragt sind.
Loewe kam mit deutlich schlechteren Karten nach Berlin als in den vergangenen Jahren. Das traditionsreiche Unternehmen steht seit dem 17. Juli unter gerichtlichem Gläubigerschutz. Der Schutzschirm kann laut Gesetz maximal drei Monate aufrechterhalten werden. In dieser Zeit muss Loewe frisches Kapital auftreiben, sonst droht die Insolvenz. Loewe sei derzeit in Gesprächen mit mehr als zehn Investoren, sagte Konzernchef Matthias Harsch. Die Finanzierung durch die Banken sei noch bis Ende März gesichert.
Vodafone nutzte die IFA, um neue Investitionen anzukündigen. Der Telekomkonzern will dafür auch die Milliardenerlöse aus dem Verkauf seiner Anteile am US-Mobilfunker Verizon Wireless verwenden. Das Unternehmen gab das Programm „Spring“ (Frühling) bekannt, mit dem die bereits geplanten Investitionsausgaben in den kommenden drei Jahren um sieben Mrd. Euro aufgestockt werden. „Diese Mittel wird die Gruppe zu guten Teilen auch den Vodafone-Gesellschaften in der EU und Vodafone Deutschland zur Verfügung stellen“, sagte der Geschäftsführer von Vodafone Deutschland, Jens Schulte-Bockum. Der große Rivale Deutsche Telekom kündigte diese Woche Investitionen von über elf Mrd. Euro in seine Netze bis Ende 2015 an.
Zu den zahlreichen Neuvorstellungen auf der IFA zählten dieses Jahr auch viele Tablets. Fast haben die Winzlinge den klassischen Exponaten wie Fernseher oder Kühlschränke (die jetzt Kameras enthalten und vernetzt werden) die Show gestohlen. Neben Systemen mit Android zeigten die Hersteller auch Tablets auf Basis von Windows 8 und 8.1. (apa/idg/aw)
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