IIoT-Plattformen erfolgreich entwickeln

Ob eine IIoT-Plattform erfolgreich ist, hängt stark von der Planung ab. Ein klarer Fokus und das Eingrenzen des Umfangs der angebotenen Lösungen sind wesentlich, um eine gute Basis für die technologische Umsetzung zu schaffen. Wichtig sind dabei Organisation, Konnektivität, Integration und Sicherheit. [...]

Für IIoT-Plattformen ist es wesentlich, viele Daten aus verteilten Industrieanlagen erfassen, zusammenführen und verarbeiten zu können. (c) Pixabay
Für IIoT-Plattformen ist es wesentlich, viele Daten aus verteilten Industrieanlagen erfassen, zusammenführen und verarbeiten zu können. (c) Pixabay

Das Industrial Internet of Things (IIoT) bietet mit Milliarden von vernetzten Geräten und Sensoren ein enormes Potenzial und der Markt wächst in diesem Bereich rasant. Um eine IIoT-Plattform erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren, sollte man bei der Planung und Entwicklung lösungsorientiert vorgehen und die Lösungen auf der Plattform in ihrem Umfang vorher eingrenzen, da es ohnehin nicht möglich ist, alle Anwendungsfelder des IIoT vollumfänglich abzudecken. Die Bereitstellung von Werkzeugen für Entwickler, etwa in den Bereichen Kunden- und Vertragsmanagement, Abrechnung und Integration in Fremdsysteme, rückt dabei in den Vordergrund und der Betreiber sollte möglichst viele Entwickler für die Plattform gewinnen, um für verschiedene Kundenprobleme die passende Lösung anbieten zu können. Ein lösungsorientierter Ansatz von Beginn an hilft, festzulegen, welche Einblicke zur Lösung eines Kundenproblems beitragen. Bereits anhand eines kleinen Datensatzes lässt sich schnell herausfinden, ob die gewünschten Erkenntnisse geliefert werden und eine unnötige Datensammlung, die mit hohen Kosten verbunden ist, vermieden werden kann.

Effizientes Arbeiten in einer Cloud

Für IIoT Plattformen bietet sich eine Cloud-Umgebung an, denn sie ist skalierbar und wächst mit den Anforderungen des Kunden. Die Kosten bemessen sich an der Nutzung – der Betreiber zahlt nur die Dienste, die er tatsächlich in Anspruch genommen hat. Zudem sind bei IIoT-Projekten flexible Entwicklungs- und Bereitstellungszyklen ein Erfolgskriterium. Daher ist die Cloud mit ihrem hohen Maß an operativer Qualität und Agilität optimal als Infrastruktur geeignet.

Optimale Plattformlösungen für komplexe Datenhierarchien

Um häufig, schnell und unabhängig Dienste bereitstellen zu können, ist es ratsam, kleine Teams für die einzelnen Mikroservices zu bilden, die alle über die notwendigen Abläufe und Tools verfügen. Plattformübergreifende Zertifizierungen für Patches und Wartungsaufgaben, Standards für Entwicklungszyklen sowie Test- und Bereitstellungsroutinen entlasten die Teams und schaffen Raum für Experimente.

Für IIoT-Plattformen ist es wesentlich, viele Daten aus verteilten Industrieanlagen erfassen, zusammenführen und verarbeiten zu können. Damit auch die Einbindung von Datenquellen der Plattformkunden möglich wird, müssen das Plattform-Betriebssystem und die angebundenen Geräte nahtlos integriert sein. Im einfachsten Fall kommuniziert das IoT-Gerät direkt mit der Cloud-Plattform: Sie agiert als Empfänger und interpretiert und verarbeitet die Daten. Sind dagegen mehrere Geräte über einen oder viele Gateways angebunden, braucht es fortgeschrittene Plattformlösungen, die mit verschiedenen Hierarchien aus Datenquellen, Gateways und deren Mischformen umgehen können. Bei komplexen Gerätetopologien muss die IIoT-Plattform auch unterschiedliche Protokolle unterstützen. Für die Kommunikation von der Cloud zu den IoT-Geräten muss die IIoT-Plattform umgekehrt auch in der Lage sein, neue Protokolle schnell zu integrieren bzw. unzählige branchen- und gerätespezifische Protokolle unterstützen.

Daten anhand von Modellen verknüpfen

Wer von Beginn an lösungsorientiert vorgeht und nicht willkürlich alle existierenden Daten sammelt, macht den ersten richtigen Schritt. Mit einer Cloud, die auch Lösungen für komplexere Datenhierarchien, mehrere Protokollstandards, Services für die Modellierung von Prozessen anbietet und dabei auch strenge Sicherheitsvorkehrungen gegen Cyber-Gefahren im Blick hat, steht der Nutzung des IIoT-Potentials nichts mehr im Wege.

*Rostislav Markov ist Senior Consultant bei Amazon Web Services.


Mehr Artikel

Ismet Koyun, CEO und Gründer, KOBIl-Gruppe (c) KOBIL-Gruppe
Kommentar

Zwischen Innovation und Souveränitätsverlust – Ethik in Smart Cities

Die Vision von Smart Cities ist verlockend. Sie versprechen eine Verbesserung der urbanen Lebensqualität – durch intelligente Infrastrukturen, die den Verkehr optimieren, den Energieverbrauch senken und städtische Dienstleistungen digitalisieren. Doch mit diesen Möglichkeiten gehen auch ethische Herausforderungen einher, die wir nicht ignorieren dürfen. Digitalpionier Ismet Koyun über Vorteile, Risiken und Lösungsansätze in vollständig vernetzten Städten. […]

News

Wie KI hilft, Büroräume zu verkleinern

Die Auslastung von Büros sinkt, denn das Home Office oder flexible Arbeitsmodelle werden für Arbeitnehmer zunehmend beliebter. Dieser Trend bietet für die Chefetage auch Einsparungspotenzial. Damit die Räumlichkeiten tatsächlich effizient genutzt werden, braucht es KI und Technologie. […]

News

Austrian Standards setzt mit Zertifizierung und Lehrgang zu KI und Ethik neue Standards

Austrian Standards startet mit einer neuen Personenzertifizierung zum Thema KI und Ethik. Mit Vorkenntnissen und Kompetenzen in einschlägigen Formaten kann das Zertifikat „Value-based Engineering Ambassador for Ethical IS & AI“ auf Basis der ISO/IEC/IEEE 24748-7000 erlangt werden. Austrian Standards bietet hierfür auch einen Lehrgang an, der eine umfassende Einführung in generative KI und deren Anwendungen bietet. […]

11,5 Prozent Umsatzwachstum sichern BE-terna Platz 11 In der Lünendonk-Liste 2024. (c) BE-terna
News

BE-terna wächst schneller als der Markt

Während die 25 führenden mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen in Deutschland 2023 laut aktueller Lünendonk-Liste 2024 um durchschnittlich 9,1 Prozent gewachsen sind, konnte BE-terna seinen Umsatz um 11,5 Prozent steigern, auf dem deutschen Markt sogar um 18,6 Prozent. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*