Im Osten viel Neues

Dass Wien Hightech-Firmen von Weltruf beherbergt, ist bekannt. Dass dies auch für Orte wie Ternitz oder Rekawinkel gilt, wohl weniger. Der Osten Österreichs hat in punkto Hightech viel zu bieten wie die folgende Auswahl international erfolgreicher Firmen zeigt. [...]

Egal, ob Medizintechnik, Bergbau oder Steuerungstechnik für autonome Autos – im Osten Österreichs haben zahlreiche Hightechbetriebe ihren Sitz, die mit ihren Lösungen auch international höchst gefragt und erfolgreich sind – zu viele, um sie an dieser Stelle alle aufzuzählen. Deswegen beschränkt sich nachfolgender Artikel auf eine kleine, aber feine Auswahl an Unternehmen, deren Technologien auch in den USA, im Hightech-Land par excellence, ein voller Erfolg sind. Alle der hier präsentierten Unternehmen wurden mit dem WirtschaftsOskar des AußenwirtschaftsCenter Los Angeles  der Wirtschaftskammer in den USA ausgezeichnet. Diesen Award erhalten innovative österreichische Firmen, die in den USA eine Top-Performance aufweisen, wobei zwischen den Kategorien Innovation, Investition, Startup, Marktdurchdringung, Trendsetter und Spektakulär unterschieden wird. Übrigens: Der WirtschaftsOskar wird 2017 bereits zum siebten Mal durchgeführt.
Otto Bock, Ternitz  
Mit WirtschaftsOskar in der Kategorie „Innovator“ ausgezeichnet wurde das Ternitzer Unternehmen Otto Bock Health Care mit dem mechatronischen Kniegelenk. Je nach Einsatz werden mit C-Leg 4, Genius und Genius X3 verschiedene Kniegelenkvarianten angeboten, die von der normalen Alltagsbewältigung bis zum Spitzensport alle persönlichen Bedürfnisse und Einsatzbereiche abdecken. Je nachdem, ob jemand bloß Büroarbeiten zu erledigen hat oder ob es sich um einen Feuerwehrmann oder einen Spitzensportler handelt, stehen verschiedene Knieprothesen zur Verfügung. 
Daneben bietet das Unternehmen zahlreiche weitere Hightech-Prothesen an, z.B. für den Arm sowie andere durchdachte medizinische Hilfsmittel für den Bewegungsapparat wie z.B. Orthesen, Bandagen und Rollstühle.
www.ottobock.at
Schoeller-Bleckmann, Ternitz
Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG – ebenfalls aus Ternitz – ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen und spielt als Anbieter von Oilfield-Equipment für die Oilfield-Service-Industrie ganz vorne mit. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten sowie sogenannte High-Tech-Downhole-Tools für das Bohren und Komplettieren von Directional und Horizontal Wells. Schoeller-Bleckmann beschäftigt weltweit rund 1.200 Mitarbeiter, davon im niederösterreichischen Ternitz 315 und in Nordamerika inklusive Mexiko 544. Beim WirtschaftsOskar 2016 belegte das Unternehmen den ersten Platz in der Kategorie „Marktdurchdringung“ für seine Hochleistungsmotoren und Zirkulationstools im Oilfield-Service in den USA.
www.sbo.at
CAMCAT-Systems, Rekawinkel
CAMCAT-Systems aus Rekawinkel hat sich auf die Fertigung von ferngesteuerten Hightech-Seilkameras spezialisiert. Das CAMCAT-System wurde in den 1990er Jahren entwickelt und seither stetig verbessert. Dabei wird die Kamera auf zwei Seilen geführt, wodurch atemberaubende Bilder und Videos von ansonsten unerreichbaren Perspektiven ermöglicht werden.  Das System kam bereits bei zahlreichen Veranstaltungen aus unterschiedlichen Bereichen, wie Sport, Unterhaltung, Dokumentation, zum Einsatz und zeichnet sich durch seine Verlässlichkeit aus. Es ist modular aufgebaut und TÜV-zertifiziert und beinhaltet eine bis zu einer Distanz von 1.000 Metern präzise via Funk fernsteuerbare Kamera, die bei Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h gleichförmig und stabil bewegt werden kann. Dank des modularen Aufbaus kann es ohne großen Aufwand für die jeweilige Situation angepasst werden.
Die Bilder, die es in der Präsidentschaftswahlnacht 2012 für den TV-Sender NBC vom Rockefeller Center in New York City aus ermöglichte, führten zum Sieg in der Kategorie „Spektakulär“.
www.camcat-systems.com
TTTech, Wien
TTTech Computertechnik hat sich seit seiner Gründung 1998 als Spin-Off der TU Wien zum weltweiten Technologieführer für robuste Vernetzung und Sicherheitssteuerungen entwickelt. Arbeiteten 1998 fünf Mitarbeiter sind es heute bereit 500 in Niederlassungen in über zehn Ländern. Die elektronischen Systeme von TTTech kommen beispielsweise in der Automobilbranche, Luft- und Raumfahrt, Energieproduktion, im Schienenverkehr sowie für industrielle Prozessautomatisierung zum Einsatz. TTTech arbeitet mit anderen Unternehmen der Automatisierungs- und Informationstechnologie, wie ABB, Bosch Rexroth, CISCO, General Electric u.a. in der Entwicklung eines einheitlichen Protokolls für die Kommunikation im Industrial Internet of Things (IIoT) bis zur Steuerungsebene zusammen. Firmen wie Audi (die auch Anteile an TTTech halten), Boeing, Thales, Vestas Turbine oder die NASA verwenden Technologien von TTTech. Für die hochzuverlässigen Netzwerktechnologie, die beim Orion-Raumflug der NASA ebenso zum Einsatz kam wie bei autonom fahrenden Autos wurde es mit dem WirtschaftsOskar in der Kategorie „Innovator“ ausgezeichnet. Der letzte Coup ist eine skalierbare und sichere Steuergeräteplattform für das automatisierte Fahren. Erstmals kommen in einem Steuergerät für autonomes Fahren mehrere Mehrkernrechner zum Einsatz, die über ein sicheres und hochleistungsfähiges deterministisches Ethernet-Netzwerk miteinander kommunizieren. Der Volkswagen Konzern ist der erste Automobilhersteller, der dieses Steuergerät noch dieses Jahr in verschiedenen Modellreihen einsetzen wird. In der leistungsfähigsten Version ist nicht nur die Integration und zuverlässige Steuerung von mehr als 30 verschiedenen Fahrerassistenzfunktionen gleichzeitig möglich, sondern auch eine umfassende Fusion aller Daten der unterschiedlichen Sensoren im Fahrzeug.
www.tttech.com
Pidso, Wien
2006 in Wien gegründet kann der Hightech-Betrieb und Antennenspezialist Pidso BMW zu seinen Kunden zählen. Auch das Forschungszentrums CERN in der Schweiz ist ein Kunde. Überdies wurde die Marke „PIDSO – Propagation Ideas & Solutions“ offiziell vom US-Patentamt anerkannt. Besondere Expertise hat das Unternehmen bei der Erstellung von Leichtgewichtsantennen, die in der Fahrzeugindustrie, im Flugzeugbau, insbesondere bei unbemannten Luftfahrzeugen sowie bei Logistiksteuerungen und im Bereich des professionellen Filmens Verwendung finden. Den WirtschaftsOskar erhielt Pidso in der Kategorie „Marktdurchdringung“ im Drohnensegment.
www.pidso.com
Lixto Software, Wien
Lixto Software wurde 2001 als Spin-Off der Technischen Universität Wien gegründet. Das Unternehmen extrahiert spezifische und aktuelle Daten aus dem Internet, damit Kunden aus der Reise- und Transportbranche, der Konsumgüterindustrie sowie Automobilzulieferer Informationen zu Marktpreisen in Echtzeit erhalten und ihre Performance so optimieren können. Zu den Kunden von Lixto zählen internationale Unternehmen aus den genannten Branchen und der IT, wie z.B. Fujitsu und SAP.  Für ihr Hotel Pricing System erhielt die Lixto Software GmbH den WirtschaftsOskar in der Kategorie „Startup“. Das Unternehmen wurde mittlerweile von McKinsey gekauft.
www.lixto.com


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