Industrie 4.0 eröffnet ganz neue Möglichkeiten

ABB, Spezialist für Industrielösungen, hat im Rahmen der SMART in Wien verlautbart, dass der Konzern mit sieben Prozent Auftragseingangs-plus im Automationsbereich den traditionellen Bereich POWER an Aufträgen im ersten Quartal bereits überholt hat. [...]

Die nächsten Wachstumsstufen sollen mit den neuen Konzernschlagwörtern PIE – Penetrate, also Marktdurchdringung, Innovation und Expansion – gelingen. Bestehenden Kunden sollen mehr Produkte aus den Portfolio zugänglich gemacht werden und neue Angebote Kundenmehrwert erzeugen. ABB wird zusätzlich in neue Segmente expandieren. All dies sind Aussagen zu weiteren neuen Konzernzielen und Strategien aus der Schweiz mit neuen Vorständen im Konzern, der weiterhin für Energietechnik und ­Automatisierung in der Industrie stehen wird.

INDUSTRIE 4.0 ALS CHANCE
Daniel Huber, Region Division Manager, Prozessautomation Europa, re­ferierte als Key Note Speaker zum Thema Industrie 4.0. Die so oft angesprochene Revolution ist für Endkunden bereits da! Die Industrie als solche habe aber höhere Anforderungen an den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagenprozesse. Neben einer schrittweisen Einführung als langfristigen Investitionsschutz seien noch viele Punkte zu beachten.

Industrie-4.0-Dienste dürfen zu keinem Zeitpunkt die Produktion gefährden, weder durch Ausfall, Störung, noch durch unabgestimmte Eingriffe. Der Zugang zu anlagenbezogenen Daten und Diensten muss kontrollierbar und steuerbar sein und ein nichtautorisierter Zugriff auf Daten/Dienste muss unbedingt verhindert werden.

Nach den klassischen Automatisierungssystemen soll eine neues, hochsicheres „blaues“ Industrie-4.0-Netzwerk entwickelt und aufgebaut werden. Neue Zutaten für Industrie 4.0 werden die herstellerübergreifende Einigung auf standardisierte Schnittstellen und die Kommunikation mit standardisierten Diensten auf Basis standardisierter Semantik (alles neue Entwicklungen) sein.

Die Einführung von Prinzipien wie „Selbstauskunft“ und „Erkundbarkeit“ als Basis für herstellerübergreifende Wertschöpfung und eine Einigung auf standardisierte Syntax/Semantik zur Speicherung von Daten werden an Firmen, Institutionen und damit befassten Technikern und Organisatoren höchste Anforderungen stellen.

Auch zeitlich können noch keine aussagekräftigen Schätzungen zu den neuen Diensten, die Wertschöpfung aus der herstellerübergreifenden Verfügbarkeit von Daten betreiben, gegeben werden. Geschweige denn von der Verknüpfung von Diensten mit Diensten von Drittanbietern – eine Fülle von zukünftig neuen Gegebenheiten und Geschäftsfeldern.

DIE ZUKUNFT IST BEREITS DA
Einige elementare Teile von Industrie 4.0 sind also im Endverbraucher­segment bereits in Verwendung bzw. auch in der Industrie in Teilaspekten bereits im Einsatz und in ganzheit­licheren Lösungen einzelner Anbieter (wie z.B. von ABB) bereits implementiert. Eine Zukunft mit neuen Anwendungen, von denen die meisten noch gar nicht erfunden wurden. Industrie 4.0 wird mit Sicherheit keine „endlose Vision“ bleiben, sondern innerhalb der nächsten Jahre Realität werden. Die Investitionen zahlreicher Industriekonzerne in dieses Thema unterstreichen dies ganz klar.

Für Österreich und Europa können sich dadurch bezüglich Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern mit niedrigen Lohnkosten maßgebliche Vorteile zum Beispiel in den Bereichen Technologieführerschaft, Qualität und Fertigungsflexibilität ergeben, was unterstreicht, warum etwa die deutsche Bundesregierung das Thema Industrie 4.0 schon seit geraumer Zeit maßgeblich forciert und fördert. (khp)


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