Kapsch BusinessCom ist ein führender Servicepartner in Österreich, Zentral- und Osteuropa. Das Unternehmen beschäftigt über 1.400 Mitarbeiter. Für das Geschäft in Oberösterreich ist Thomas Minichmayr zuständig, den die COMPUTERWELT zum Interview gebeten hat. [...]
Wie läuft das Geschäft für Kapsch in Oberösterreich im Vergleich zu anderen Bundesländern?
In Oberösterreich machen wir als Kapsch BusinessCom etwa 14 Prozent unseres Gesamtumsatzes. Bezogen auf Wirtschaftsleistung oder Einwohnerzahl ist der Umsatzanteil in diesem Bundesland also über dem Durchschnitt. Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, insbesondere im Bereich des IT-Outsourcing, einem unserer strategisch wichtigen Geschäftsfelder.
Der Grund liegt vor allem in unserer starken Verankerung in der Region, die wir seit Jahren ausbauen. Unsere Mannschaft vor Ort in Linz Leonding hat alle Skills, um Kunden umfassend beraten und betreuen zu können. Für Runtastic, den globalen Anbieter von Fitness-Apps, haben wir eine leistungsfähige Virtualisierungsumgebung realisiert, die vor allem auch auf weiteres Wachstum und neue Anwendungen ausgelegt ist. Weitere namhafte Kunden sind z.B. die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (GESPAG) und Banner Batterien.
Wie weit ist die Digitalisierung in Oberösterreich fortgeschritten?
Als Industrieland hat Oberösterreich großes Potenzial im Bereich Digitalisierung. Grundsätzlich kann es sich aber heute kein Unternehmen – egal, in welcher Branche – mehr leisten, sich nicht mit dem Thema zu befassen. Geschäftsprozesse können durch intelligente Digitalisierung effizienter gestaltet werden, und auch neue Businessmodelle lassen sich damit realisieren. Nur so können heimische Unternehmen nachhaltig im internationalen Wettbewerb bestehen. Linz ist, nicht zuletzt durch das Ars Electronica Center und die vielen Startups, die in den vergangenen Jahren hier entstanden sind, eine wichtige Drehscheibe für diese Transformation geworden. Als Digitalisierungspartner können wir in dem Prozess die Rolle eines Chief Digital Officers (CDO) übernehmen und von Analyse über Konzeption bis hin zu Einführung und Betrieb alle nötigen Schritte gemeinsam mit unseren Kunden gehen.
Wo gibt es noch Digitalisierungspotenzial?
Das größte Potenzial liegt in der Optimierung von Logistikprozessen. Das gilt nicht nur für Produktionsbetriebe, wo das Thema Industrie 4.0 sehr intensiv diskutiert wird, sondern für viele unterschiedliche Branchen. In der Baubranche etwa können durch digitalisiertes Asset Management ganz neue Dienstleistungen entstehen, etwa „Kran as a Service“ – wo die Nutzungsgebühren basierend auf dem tatsächlich gehobenen Gewicht verrechnet werden. Aber auch bestehende Abläufe lassen sich verbessern, vor allem bei der Disposition und der Wartung. Aus der Sammlung und Analyse von Daten können enorme Kostensenkungspotenziale abgeleitet werden.
Welche Rolle spielt Industrie 4.0 in Oberösterreich für Kapsch und gibt es schon einige Pilotprojekte?
Industrie 4.0 ist einer unserer strategischen Schwerpunkte. Da wir bereits viele Unternehmen aus dem Industrie- und Produktionsbereich zu unseren Kunden zählen, gibt es auch schon einige erfolgreiche Pilotprojekte, und es sind etliche Konzepte in Ausarbeitung. Wir verstehen uns bei diesen Entwicklungen als Partner unserer Kunden und begleiten sie bei allen Schritten, die dafür gesetzt werden müssen. Vom ersten Workshop über Pilotprojekte bis zum Roll-out und Betrieb der Lösungen können wir alles übernehmen.
Dafür haben wir selbst etliche Lösungen entwickelt bzw. arbeiten wir mit Partnern aus Technologie und Forschung zusammen, die ihr Know-how in die Projekte einbringen. Konkret geht es dabei um den Einsatz von digitalen Assistenzsystemen, etwa in Form von Datenbrillen, Big-Data-Analytics-Lösungen, M2M-Kommunikation und vieles mehr. (aw)
ZUR PERSON:
Thomas Minichmayr ist seit vielen Jahren in Oberösterreich in der IT Branche verwurzelt. Minichmayr hat sich noch vor dem Universitätsabschluss selbständig gemacht und war danach als geschäftsführender Gesellschafter in der NCS bezeihungsweise in der daraus in weiterer Folge entstandenen SYSTREX Datentechnik tätig.
Seit der Übernahme der SYSTREX im April 2006 durch die Kapsch BusinessCom ist er für den Vertrieb in Oberösterreich verantwortlich beziehungsweise seit knap 2,5 Jahren zusätzlich für die gesamte Geschäftsstelle der Kapsch BusinessCom in Linz/Leonding zuständig.
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