Industrie und produzierende Unternehmen sind einem wachsendem globalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Deutschland und Österreich setzen große Hoffnungen in die vierte industrielle Revolution, die von der Vernetzung und Individualisierung der Industrieproduktion (Smart Factory, Internet of Things) getragen wird. [...]
Sie soll den Industriestandort sichern, neue Wertschöpfung und Geschäftsmodelle ermöglichen sowie Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz verbessern. Doch wissen die betroffenen Unternehmen überhaupt, was da auf sie zukommt?
Der IT-Anbieter CSC hat länderübergreifend unter 900 Entscheidungsträgern in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Status quo erhoben. Die Hälfte der im Rahmen der Studie in Österreich, Deutschland und der Schweiz Befragten kann mit dem Begriff „Industrie 4.0“ noch gar nichts anfangen. Etwa ein Viertel kennt zwar den Begriff, weiß aber nicht genau, was darunter zu verstehen ist. Nur ein Viertel kennt auch die mit Industrie 4.0 verbundenen Veränderungen genau. In den Detailergebnissen zeigen sich deutlich die Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz und Österreich: Während in Deutschland, wo die Entwicklung in Richtung einer vernetzten Fabrik bereits seit zwei Jahren vorangetrieben wird, nur 40 Prozent noch nichts von Industrie 4.0 gehört haben, sind es in Österreich mehr als die Hälfte und in der Schweiz sogar 60 Prozent der Befragten.
Konkret nach einzelnen Anwendungen befragt, die im Rahmen von Industrie 4.0 bzw. der vernetzten Fabrik eine wichtige Rolle spielen, zeigt die Studie aber, dass Österreichs Unternehmen zum Teil gut aufgestellt sind. So sehen sich 66 Prozent der österreichischen Befragten beim abteilungsübergreifenden Datenzugriff für das Management zumindest „eher weit“ fortgeschritten, bei Service und Wartung von Anlagen sind es immerhin 47 Prozent. Die überragende Mehrheit findet aber, dass es zu wenig Informationsangebot zu den Chancen und Risiken von Industrie 4.0 gibt: 84 Prozent der in Österreich Befragten sind dieser Meinung, auch in Deutschland sind es ebenfalls immer noch 71 Prozent.
„Die Studie zeigt ganz klar: Österreich hinkt Deutschland bei Industrie 4.0 massiv nach. Hier gilt es, den Rückstand so rasch wie möglich aufzuholen“, so Walter Oberreiter von CSC Austria, „Denn bei Industrie 4.0 geht es um weit mehr als um inkrementelle Verbesserungen in der Wertschöpfungskette, vielmehr muss das Potenzial zur radikalen Geschäftsmodell-Innovation gesehen werden. Hier sind Qualitäten wie ‚Kreatives Querdenkertum‘ und ‚Thinking Out of the Box‘ gefragt, um das Innovationspotenzial von Industrie 4.0 voll auszuschöpfen.“ CSC betreibt ein eigenes Kompetenzzentrum zu Industrie 4.0. (pi/cb)
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