Industrie 4.0 bedeutet eine Revolution in den Produktionsstätten. Das stellt ERP-Systeme vor neue Herausforderungen. Der ERP-Anbieter IFS erläutert, was die Unternehmenssoftware künftig leisten muss. [...]
Die ERP-Systeme von morgen müssen einen erweiterten Informationsfluss steuern können: Die Industrie 4.0 ermöglicht neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle, in deren Rahmen „Just in Time“ und „Just in Sequence“ eine entscheidende Rolle spielen werden. Das hat eine noch stärkere Verzahnung innerhalb der Lieferketten zur Folge. Um den damit verbundenen Informationsfluss optimal abbilden zu können, benötigen die ERP-Systeme leistungsfähige Multi- und Inter-Site-Funktionalitäten, mit denen sich Prozesse über die verschiedensten – auch internationalen – Standorte eines Unternehmens steuern lassen. Damit ist beispielsweise eine standortübergreifende Planung möglich, die einen ununterbrochenen Materialfluss gewährleistet.
Zweitens müssen die Systeme auch Offenheit nach außen bieten: Um einen optimalen Informationsfluss entlang der eng verzahnten Lieferketten zu ermöglichen, ist es auch notwendig, neue Partner und neue Arten des Nachrichtenaustauschs schnell und ohne Anpassungen einzubinden. Dazu müssen die ERP-Systeme offene und leicht konfigurierbare Schnittstellen für den elektronischen Datenaustausch bieten. Für die unkomplizierte Einbindung kleinerer Partner, die nicht über die nötige Ausstattung verfügen, kommen ERP-Anbieter nicht umhin, auch spezielle B2B-Portale zur Verfügung zu stellen.
Drittens: Als Folge des optimierten Informationsflusses – sowohl intern als auch extern – besteht die Chance einer deutlich höheren Automatisierung. Wird die Planung eines Fertigungsunternehmens heute in der Regel durch die Produktionsleitung durchgeführt, sieht das laut IFS künftig vermutlich anders aus. Sich selbst organisierende Produktionseinheiten werden nur noch aufgrund externer Impulse die Arbeit aufnehmen. Die Prozesse werden dadurch mit deutlich weniger manuellen Eingriffen ablaufen als heute. Der Mensch spielt dabei nur noch für Monitoring-Aufgaben eine Rolle. Für die ERP-Systeme bedeutet das: Sie müssen Methoden wie Kanban unterstützen, die für eine hohe Automatisierung und Selbststeuerung stehen.
„Die Wertschöpfungsketten werden künftig noch einmal deutlich kürzere Reaktionszeiten erfordern, als dies heute der Fall ist. Die ERP-Systeme in der Fertigungsbranche benötigen deshalb leistungsfähige Funktionen für den Informationsfluss und die Automatisierung innerhalb der eng verzahnten Supply Chains“, bringt es Stefan Issing, leitender Manager bei IFS im Bereich Automotive, auf den Punkt. (pi/wf)
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