Industrie 4.0 wird zum Bildungs-Thema

Die Fachhochschule St. Pölten startet ihr erstes duales Studium für neue digitale Technologien in der Industrie. [...]

Im Sommer präsentierte die ehemalige Technologieministerin Doris Bures bei einer Pressekonferenz die Pläne des Technologieministeriums zur Förderung heimischer Forschungseinrichtungen und Unternehmen bei der Umstellung auf Industrie 4.0 und versprach, österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit einer Viertelmilliarde Euro in diesem Bereich zu fördern. Nun rückt das Thema Industrie 4.0 auch ausbildungsseitig immer mehr in den Fokus. So startet etwa mit Herbst 2015 der Bachelorstudiengang Smart Engineering of Production Technologies and Processes an der FH St. Pölten. Mit dem Studium gibt es erstmals auch in Ostösterreich ein duales Studium, bei dem Firmen und Hochschulen gemeinsam ausbilden.

Für den neuen Studiengang stehen 30 Anfänger-Studienplätze pro Jahr zur Verfügung – im Vollausbau also Plätze für insgesamt 90 Studierende. Das Studium kann sowohl in einer sechs­semestrigen als auch in einer siebensemestrigen Variante absolviert werden. Ein Drittel der Lehrveranstaltungen wird dabei auf Englisch abgehalten. Studierende können aus zwei Schwerpunkten wählen: „Smart Manufacturing“ für den Bereich der Fertigung, Produktionsoptimierung und Mensch-Maschinen-Interaktion sowie „Smart Automation“ für den Bereich der vernetzten industriellen Produktion und der Industrial Security bei unternehmensinternen und -externen Produktionsabläufen.

Basis des dualen Studiengangs sind kooperierende Firmen. Sie stellen die Praktiumsplätze zur Verfügung. Bewerber können dabei entweder bereits bei diesen Unternehmen arbeiten oder sich bei einer der kooperierenden Firmen bewerben. Derzeit sucht die FH St. Pölten noch weitere kooperierende Firmen. Erste Gespräche verliefen erfolgreich, die Gruppe der am Studiengang beteiligten Unternehmen soll jedoch noch erweitert werden. Interessierte Firmen sind eingeladen, sich zu melden.

FACHSEMINARE
Die Akademie für Recht, Steuern & Wirtschaft (ARS) wiederum bietet ab nächstem Jahr die Seminarreihe „Zukunft Produktionsbetriebe – Industrie 4.0“ an, die den thematischen Bogen über sämtliche Abteilungen eines Produktionsbetriebes spannt. Die Seminare werden in Linz und Wien angeboten.

Die Seminarreihe orientiert sich dabei an den internen Strukturen und Abläufen eines Produktionsbetriebes und bietet acht einzeln buchbare Seminare. Die Inhalte reichen von Strategie- und Changemanagement, über Lean Production, Industrie-Marketing und B2B-Vertrieb bis hin zu Instandhaltung und IT. Industrie 4.0 wirkt sich auf den gesamten Wertschöpfungsprozess eines Produktes aus und betrifft sämtliche Schlüsselfunktionen: „Industrie 4.0 ermöglicht dem gesamten Unternehmen neu zu denken“, so Christoph Kränkl, Mitglied der Geschäftsleitung von SAP Österreich und ARS-Referent, der zum Thema „IT-Sicherheit & Big-Data-Management“ referiert. „Industrie 4.0 ist bereits in den ersten österreichischen Unternehmen angekommen und wird sich aufgrund der internationalen Vernetzung und dem hohen Wettbewerbsdruck sehr rasch durchsetzen.“ (pi/mi)


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