Industrieautomation aus der Cloud

Microsoft erweitert die Cloudplattform Azure um Services, mit denen Unternehmen ihre eigenen Lösungen in die Cloud bringen und Kunden anbieten können. Das Unternehmen COPA-DATA nutzt den Service, um bei seinen Kunden die Effizienz zu steigern. [...]

Für Microsoft ist der Bereich Internet of things (IOT) kein neues Thema, denn mit Windows Embedded ist das Unternehmen seit rund fünfzehn Jahren in zahlreichen Hardwarelösungen vertreten. „Mit der Cloud haben sich die Möglichkeiten nun stark erweitert“, sagt Georg Droschl, Leiter des Geschäftsbereichs Cloud & Enterprise bei Microsoft Österreich im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Enorme Rechenleistungen seien nun für alle Unternehmen über die Cloud leistbar, da die Anschaffung eines leistungsfähigen Rechenzentrums nicht mehr notwendig ist. „Die Cloud ist eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, was mit all den Daten, die ein Unternehmen sammelt, möglich ist.“ Mit der Cloudplattform Microsoft Azure bietet das Unternehmen eine entsprechende Lösung an, die laut Droschl bereits von 50 Prozent der Top-100-Unternehmen weltweit genutzt wird. Die Plattform wurde nun um den Dienst Azure Intelligent Systems Service erweitert, der die Erfassung von Daten mit Nutzung und Auswertung kombiniert. Damit bekommen Unternehmen die Möglichkeit,  auf Basis von Azure Lösungen zu entwickeln, die sie wiederum ihren Kunden anbieten können.

EFFIZIENZ VS KOSTEN
Ein Unternehmen, das diese Lösung bereits im Einsatz hat ist der Salzburger Softwarehersteller COPA-DATA. Das Unternehmen bietet Lösungen im Bereich Industrieautomation an und ist mit seiner Produktfamilie Zenon sehr nah am Fertigungsprozess integriert. Bisher waren die Lösungen allerdings auf eine Fertigungskette oder einen Standort konzentriert. Mit Microsoft Azure wurden die standortbasierenden Lösungen in die Cloud gehoben und können somit standortübergreifend genutzt werden. „Wir haben viele Systeme bei großen Industriekunden wie zum Beispiel in der Automobilindustrie“, erklärt Phillip Werr, Marketing Manager bei COPA-DATA, „Diese Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass sie einerseits die Produktion flexibilisieren müssen und andererseits starken Kostendruck haben. Das heißt, sie müssen die Verbrauchsmaterialien reduzieren, den Stromverbrauch reduzieren, aber gleichzeitig effizienter produzieren. Das ist nur durch einen erweiterten Technologieeinsatz möglich.“ Die Software von COPA-DATA läuft dabei als Applikation auf Azure und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur standortübergreifenden Datenanalyse. Der Kunde könne so sehr schnell die Daten analysieren und gegebenenfalls in die laufende Produktion eingreifen, was früher nicht möglich war, da die Daten erst nach der Produktion analysiert werden konnten. „Wichtig ist auch, dass man in keine neue Lösung investieren muss, sondern die vorhandene Infrastruktur nutzen kann“, so Werr. (cb)


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