Infineon bekräftigt Renditeziel

Der Halbleiterkonzern Infineon rechnet weiterhin mit zurückhaltenden Investitionen seiner Industriekunden. Finanzvorstand Dominik Asam bekräftigte auf der Hauptversammlung in München die Erwartung, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um etwa fünf Prozent zurückgeht. [...]

Die Zielmarge liegt über den Zyklus bei 15 Prozent. Kompromisse gibt es hier nicht, sagte der Manager. Mittelfristig will Infineon aufgrund der wachsenden Nachfrage aus der Energie- und Autobranche seinen Umsatz von zuletzt knapp 4 Mrd. auf 5 Mrd. Euro steigern.
Infineon sieht seine Zukunft auf den Märkten Asiens und in der Technik für erneuerbare Energien. Bauer will sein Haus „chinesischer“ machen, um im Fernen Osten eine noch größere Rolle zu spielen. „Wir wollen strategische Kooperationen eingehen und stärkere Unterstützung der lokalen Regierung erhalten. Das Ziel ist, Marktanteil und Umsatz von Infineon in China deutlich auszubauen.“
Asien macht schon jetzt fast die Hälfte des Umsatzes bei Infineon aus – der Konzern hat damit die größte Asien-Affinität unter den Dax-Konzernen. Die rund 3.000 neuen Mitarbeiter heuerte Infineon fast ausschließlich in Ostasien an.
ERNEUERBARE ENERGIEN Zudem setzt Bauer stark auf den Siegeszug von erneuerbaren Energien rund um den Globus. Die Technologien dafür erforderten viel mehr Halbleiter als bei der herkömmlichen Stromerzeugung. „In einem konventionellen Kraftwerk sind Chips im Wert von etwa 250.000 Euro verbaut. Ein moderner Offshore-Windpark mit gleicher Leistung benötigt Halbleiter für rund elf Millionen Euro“, illustrierte Bauer.
Besonders gefragt sind Infineons Leistungshalbleiter, die etwa Wechselstrom in Gleichstrom verwandeln, um ihn verlustarm über längere Strecken am Meeresgrund zu transportieren. Die Energietechnik macht bereits 60 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Die Aktionärsvertreter lobten Bauer, der Infineon nach einem stürmischen und verlustreichen Jahrzehnt in die Gewinnzone geführt hat. Der Konzern sei wie Phoenix aus der Asche aufgestiegen, sagte Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment. „Infineon ist ein Musterbeispiel von geglückter Restrukturierung“, fügte er hinzu. Allerdings fürchten die Eigentümer, Bauer könnte die Barschaft von gut 2 Mrd. Euro durch waghalsige Übernahmen riskieren. „Da mögen Sie vorsichtig sein“, forderte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.


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