Innovation mit Impact

IT-Manager gestalten bei allen wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit federführend mit. Der Confare CIO ThinkTank hat daher zehn Handlungsfelder für Innovation erarbeitet, denen sich IT-Manager widmen sollten. [...]

"Es wird Zeit, den Stand der digitalen Transformation nicht mehr an Absichten, Visionen und Vorhaben zu messen!" (c) stock.adobe.com/ipopba
"Es wird Zeit, den Stand der digitalen Transformation nicht mehr an Absichten, Visionen und Vorhaben zu messen!" (c) stock.adobe.com/ipopba

Veränderung bleibt unser ständiger Begleiter – Krisen, Kundenwünsche und Technologien verändern die Art und Weise, wie unsere Unternehmen funktionieren. CIOs, CDOs und die IT-Management-Führungsebene haben dabei die Hebel in der Hand und gestalten bei allen wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit federführend mit.

Digitale Technologien machen Vieles möglich: Es wird daher Zeit, den Stand der digitalen Transformation nicht mehr an Absichten, Visionen und Vorhaben zu messen! Die Zeit ist reif fürs Entscheiden, Schaffen und Handeln! Fortschritt braucht aber Kreativität und Impact. Aus Create + ACT wird daher CreACTe: So lautet auch das Motto der kommenden Confare CIO Summit Events 2023 in Wien, Zürich und Frankfurt. Gemeinsam mit dem Confare CIO ThinkTank haben wir daher aus diesem Anlass für Sie die zehn wichtigsten Handlungsfelder für Innovation mit Impact zusammengestellt, denen man sich als CIO heute widmen sollte.

Daten können mehr: Machen Sie es möglich

„Die erste Herausforderung ist das gemeinsame Bekenntnis abzuholen: Wir teilen Daten! Wir stellen sie wirklich untereinander zur Verfügung! Die Daten gehören uns!“, sagt zum Beispiel Marcus Frantz, Group CIO der ÖBB. Im digitalen Zeitalter haben Daten einen enormen Einfluss auf den Erfolg, den Wert und die Innovationskraft von Unternehmen. Und sie gehören zum ureigensten Einflussbereich der IT. Um Innovation möglich zu machen, obliegt es dem CIO, Strukturen und Technologie bereitzustellen, die entsprechende Governance zu etablieren und das Master Data Management in der Hand zu haben. Das IT-Management kann aber noch viel mehr: Es kann die Demokratisierung von Daten forcieren, Drehscheibe zwischen den Abteilungs-Silos sein und Use Cases für die Anwender greifbar machen.

Da geht noch mehr: Prozesse automatisieren, harmonisieren, optimieren

Die IT hat nicht nur seit jeher einen sehr guten Überblick über die Prozesse im Unternehmen, schließlich werden sie ja auch alle von IT-Systeme unterstützt – sie ist auch selbst stark prozessorientiert. Aufgrund dieser Erfahrung und aufgrund einer immer engeren Verzahnung von Business und IT gibt es die Möglichkeit, durch Automatisierung, Harmonisierung und Optimierung das gesamte Unternehmen noch schlagkräftiger zu machen.

Die Kultur kann man nicht per Mouseklick ändern

„Weit wichtiger als die technologischen Meilensteine sind für mich die kulturellen, denn Transformation wird von Menschen gemacht“, sagt Michael Müller-Wünsch, CIO von OTTO. Die IT kann Role Model und Inspiration für das ganze Unternehmen sein. Agile Management-Methoden verändern die Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen. So wird die IT zum Vorreiter, wenn es um neue Hierarchie-Modelle, um Fehlerkultur und digitale Innovationskultur geht. Wenn der CIO jedoch diese Rolle als Schnittstelle zwischen Silos und kultureller Impulsgeber spielen will, muss er vor allem eines können: Er braucht Empathie und die Fähigkeit, zuzuhören.

Gemeinsam.Besser.Machen: Nutzen Sie Ihr Ecosystem

In der digitalen Welt ist niemand alleine erfolgreich. Als CIO hat man Zugang zu vielen verschiedenen Innovationstreibern. Man arbeitet mit einer Vielzahl an Herstellern, Cloud-Providern, Startups und Lösungsanbietern zusammen. Über die Confare CIO Community kann man sich mit Peers austauschen. Universitäten und Fachhochschulen freuen sich über den Austausch mit IT-Entscheidern. Als Referenz sei hier die Confare-Landkarte des CIO-Ecosystems genannt: Das CIO Digital Ecosystem – Eine Landkarte. Doch es reicht nicht, Netzwerke und Partnerschaften aufzubauen. Das wahre disruptive Potenzial liegt nun darin, Menschen zusammen zu bringen, das Knowhow und den Input des Ecosystems ins Unternehmen zu bringen, über Abteilungs-Silos und Hierarchien hinweg.

In Führung gehen: Veränderung braucht Menschen, die voran gehen

„Ich sehe mich als Coach, der zusammen mit einem ausgewogenen Team Dinge anpackt und positiv verändert. Wir schaffen die Erreichung unserer Ziele ausschließlich zusammen“, sagt Konrad Zöschg, CIO von Swissgrid. Die IT setzt die Leitplanken des Wandels. Governance, Compliance und Architektur helfen auf dem richtigen Weg zu bleiben. Als CIO ist man Role Model und geht voran ohne dabei jedoch Stabilität und Performance zu gefährden. In der Coronakrise haben viele IT-Entscheider eine aktive Rolle dabei eingenommen, Remote Work erfolgreich zu machen – und zwar nicht nur mit der technischen Infrastruktur, sondern auch durch Unterstützung beim Führen verteilter Teams.

Veränderung braucht Moderation: Der CIO als Brückenbauer

„Ich verstehe meine Rolle als CIO auf der einen Seite als Brückenbauer zwischen verschiedenen Vorstellungen im Fachbereich und kosteneffizienter sowie innovativer Umsetzung unter Berücksichtigung der besten technischen Lösung auf der anderen Seite. Dazu gehört auch, proaktiv technologische und digitale Innovationen ins Unternehmen zu bringen, um Geschäftsprozesse effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten“, erklärt Jacqueline Wild, Head of Group Information Management der MM-Group. In der Moderation der IT/Business-Integration ist der CIO Brückenbauer und Informations-Drehscheibe. IT-Entscheider arbeiten über Abteilungsgrenzen hinweg an Lösungen und Innovationen. Sie können dazu beitragen Silos zu überwinden und ein gemeinsames Lernen möglich machen.

Schluss mit der Nabelschau: Kunden in den Fokus

Es ist Zeit, dass auch die interne IT Empathie für den Endkunden entwickelt. Customer Excellence passiert heute nicht nur im Vertrieb oder im Marketing. IT-Systeme wirken bis zum Endkunden. Es braucht einen gesamtheitlichen strategischen Ansatz, der IT-Architektur und Unternehmensprozesse genauso betrifft, wie Kommunikation und Verkauf.

Das Produkt Ihres Unternehmens besteht mehr aus IT, als Sie denken

„Ein Auto ist heute mehr oder weniger ein rollender Computer“, meint Porsche-CIO Mattias Ulbrich. Als CIO beeinflusst man nicht nur die Wirkung des Unternehmens beim Kunden und wie Daten im Unternehmen genutzt werden, man macht auch den Plattform-Gedanken für das Unternehmen greifbar und kann die Chancen von Daten für die Produktgestaltung und den Kundennutzen ermöglichen. Auch die Geschäftsmodelle der IT- und Softwareindustrie kennt der CIO am besten im Unternehmen und hat nun die Chance, diese auch im eigenen Umfeld anwendbar zu machen.

Nachhaltigkeit ist weit mehr als nur Verantwortung: Machen Sie nachhaltige Innovation möglich

„Damit ein Geschäftsmodell tatsächlich nachhaltig ist, muss es End-to-End betrachtet werden – und damit ist auch der digitalisierte Anteil und damit die digitale Transformation Teil der Nachhaltigkeitsbetrachtung“, sagt Tobias Fausch, CIO der BayWa AG. Green IT ist nicht der einzige Weg, wie der CIO für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen sorgen kann. Es gilt als Führungskraft Verantwortung zu übernehmen, Produkte und Produktion ökologisch tragfähig zu machen, durch Plattformen und Daten Energieverbrauch und CO2-Impact des Unternehmens zu verbessern und gleichzeitig Menschen näher zusammenzubringen und den Unternehmenserfolg sicher zu stellen.

Auf die digitale Transformation folgt die Cyber Security Transformation

Da Sicherheit in allen Branchen zu einer wichtigen Voraussetzung für Erfolg mit Digitalisierung und Daten geworden ist, muss auch die Rolle von IT-Sicherheit überdacht werden. Cyber Security verhindert heute keine Innovation, sie ermöglicht sie. Sie erschwert nicht den Zugang zu Systemen, sondern sie ermöglicht ihn. Sie ist nicht Kostenfaktor und wirkt sich auf den Unternehmenserfolg aus.

*Michael Ghezzo ist Gründer und CEO von Confare.


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