Innovationskraft als entscheidender Faktor

Der Österreichische Infrastrukturreport 2023 liefert klare Befunde, womit sich aus Sicht der österreichischen Manager die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gezielt verbessern lässt. [...]

Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT). (c) Fachverband UBIT
Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT). (c) Fachverband UBIT

Für den Infrastrukturreport wurden heimische Manager zu ihren Einschätzungen rund um IT-Themen befragt. Unter den Top-3-Nennungen spielen innovationsrelevante Themen eine zentrale Rolle: 51 Prozent der Befragten nennen Bildung sowie gut ausgebildete Mitarbeiter als wettbewerbsrelevant, weitere 26 Prozent betonten die Rolle von Innovation, Forschung und Entwicklung. „Diese Ergebnisse sind eindeutig und teils ernüchternd: 83 Prozent der Befragten fordern, dass der Fachkräftemangel in der IT dringend gelöst werden muss“, so Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT). Das Fehlen von 24.000 IT-Experten verursacht einen jährlichen Wertschöpfungsverlust von rund 3,8 Milliarden Euro und schwächt den Wirtschaftsstandort. 40 Prozent der befragten Manager nennen das Fehlen von IT-Mitarbeiter, weitere 33 Prozent fehlende IT-Qualifikationen als die größten Digitalisierungshürden. „Das verlangsamt die digitale Transformation unseres Wirtschaftsstandorts. Dafür brauchen wir Lösungsansätze“, sagt Harl. Eine fundierte Informatik-Grundausbildung könne diesen Problemen entgegenwirken.

Fokus auf Informatik in der Ausbildung notwendig

Die Unzufriedenheit mit der heutigen IT-Ausbildung in Österreich geht aus dem neuen Infrastrukturreport jedenfalls sehr klar hervor: Nur noch 36 Prozent der Befragten sind mit der digitalen (Aus-)Bildung in Österreich zufrieden. „Österreich möchte gerne im weltweiten Digitalisierungsmatch mitspielen, aber es fehlen uns die passenden Spieler. Das ist ein klarer Handlungsauftrag, die digitale Aus- und Weiterbildung gemäß den Bedürfnissen unserer Betriebe weiterzuentwickeln. Nur so ist eine erfolgreiche digitale Transformation möglich, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich sichert“, so Harl weiter.

Krisensichere Infrastruktur

40 Prozent der Befragten nennen eine gute und krisensichere Infrastruktur als wettbewerbsentscheidend. Die Innovationsbereitschaft der Manager ist bei entsprechenden Rahmenbedingungen hoch: Insgesamt 87 Prozent der heimischen Manager bezeichnen investitionsfreundliche Rahmenbedingungen als wichtig.

„Gerade angesichts der multiplen Krisen und des hohen Transformationsbedarfes sind Innovationskraft und die rasche Umsetzung von Innovationen, etwa im Energiebereich, zukunftsentscheidend“, sagen die beiden Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. „Es geht darum, die österreichische Wirtschaft bei der Transformation zu unterstützen und diese durch Begleitung bei Forschungs- und Technologieentwicklung, Standortförderung oder Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte deutlich zu beschleunigen“, so Egerth und Pseiner.

Appell an Versorgungssicherheit

„Die Versorgungssicherheit als entscheidendes Element unserer Wirtschaft und Gesellschaft verlangt ein systematisches und ständiges Monitoring zur Steigerung der Resilienz und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Engpässe bei lebenswichtigen Bereichen müssen frühzeitig erkannt und Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden“, fordern die Arthur D. Little Experten Karim Taga, Maximilian Scherr und Dominic Sattler. Es brauche dazu einen ganzheitlichen Ansatz.


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