In Kooperation mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und dem UAR Innovation Network präsentiert das Technische Museum Wien Erfolgsbeispiele oberösterreichischer Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft. [...]
Dass auch heimische Start-ups, Universitäten und Forschungszentren an fortschrittlichen Lösungen für aktuelle Herausforderungen und nachhaltige Entwicklung tüfteln, veranschaulicht der »Innovation Corner« im Technischen Museum Wien. Hier werden exklusive Einblicke gegeben, woran aktuell in österreichischen Institutionen und Firmen gearbeitet wird und welche neuen Ideen und zukunftsweisenden Technologien entwickelt werden.
»Im ›Innovation Corner‹ sollen Besucher und Besucherinnen nicht nur vom österreichischen Erfindungsreichtum inspiriert werden, sondern sie erfahren auch mehr über Unterstützungsmöglichkeiten, um aus einer guten Idee eine marktreife Innovation zu machen. Denn nachhaltige Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu fördern, ist wichtiger denn je«, erklärt Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien, die Vision hinter der Initiative.
In Kooperation mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und dem UAR Innovation Network präsentiert das Museum aktuell Erfolgsbeispiele oberösterreichischer Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft. Da der Wertschöpfungskreislauf von Kunststoff in Oberösterreich besonders kleinräumig abgebildet werden kann, zielt das Projekt des Kunststoff-Clusters darauf ab, das Material Kunststoff – und vor allem Verpackungen – kreislauffähig und damit nachhaltiger zu gestalten.
Hier zwei Beispiele:
Geflochtene Textilien ohne Nähte
Das Pionierprojekt, das am Institut für Fashion & Technology der Kunstuniversität Linz von der Studentin Katharina Halusa in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Carbon Composites der TU München verfolgt wird, kann eigenen Angaben zufolge die Modewelt nachhaltig verändern. Denn mit Hilfe von Robotern und Maschinen werden dabei in kürzester Zeit nahtlose Textilien erzeugt, die Eigenschaften von gewebten und gestrickten Materialien in sich vereinen.
Dazu kommt das radiale Flechtverfahren zum Einsatz, welches bisher erst in der Verbundstoffindustrie Anwendung fand. Dies eröffnet nicht nur neue ästhetische und materialspezifische Perspektiven für die Modebranche, sondern ermöglicht auch eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternative zur Herstellung von Textilien.
Carbon-Elektroden auf neuen Entwicklungswegen
Carbon-Elektroden sind ein wesentlicher Bauteil in Energiespeichersystemen und werden bisher meist aus petrochemischen Stoffen – das heißt auf Erdölbasis – hergestellt. Ausgangsstoffe sind dabei komplexe Biopolymere, die ebenfalls Hauptbestandteil von Holz sind. Deshalb arbeitet die Forschungseinrichtung Wood K plus an nachhaltigen Lösungen, diese in einen Hochtemperaturprozess zu hochporösen Carbonwerkstoffen umzuwandeln. Um neben Holz auch andere biobasierte Reststoffe – wie zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie – einsetzen zu können, wird zusätzlich die sogenannte Bioprozesstechnik genutzt, bei der die Reststoffe zerlegt und durch Bakterien in mikrobielle Cellulose umgewandelt werden. Die daraus entstandene Cellulose unterscheidet sich chemisch nicht von der aus Holz gewonnenen Cellulose und kann daher auch als Ausgangsstoff für Carbon-Elektroden genutzt werden.
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