Der britische Hersteller Storage Made Easy (SME) hilft Unternehmen beim Vereinheitlichen unstrukturierter Unternehmensdaten. Jetzt verstärkt das Unternehmen sein Engagement in Österreich und gibt eine Partnerschaft mit ADN bekannt. Was SME Unternehmen konkret bietet und welche Ziele man in Österreich verfolgt, verrät Jim Liddle im Gespräch mit der COMPUTERWELT. [...]
Ganze vier Stunden pro Woche, das sind aufs Jahr gerechnet 20 Arbeitstage, verwenden wir für die Suche nach Dokumenten im Datenwust, der sich über unzählige Speicherorte verstreut. Dem ein Ende zu setzen, ist das Anliegen des britischen Herstellers Storage Made Easy. Deren Enterprise File Fabric, eine Multi-Cloud-Data- und Content-Management-Lösung, unterstützt beim Optimieren und Vereinfachen unternehmensdatenbezogener Suchprozesse. Die innovative Lösung ermöglicht effizientes Suchen, indem von allen Inhalten sämtlicher Datei- und Objektspeicher Metadaten indiziert werden. Dabei werden Cloud- und On-Premises-Infrastrukturen vereint und ein ein effizienter und einheitlicher Zugriff auf über 60 Datei- und Objektspeicherlösungen geboten, darunter Windows, SAN, NAS, Amazon, Azure und Google Cloud. Der Metadatenkatalog wird in Echtzeit auf dem neuesten Stand gehalten, dabei ist Zugriff und Steuerung alter wie neuer Datenbestände über eine einzige anwenderfreundliche Oberfläche möglich, die alle gängigen Betriebssysteme unterstützt und mit Microsoft 365 inklusive Microsoft Teams integriert ist.
Die neue Partnerschaft zwischen ADN und Storage Made Easy soll jetzt auch für den DACH-Markt eine sichere und anwendungsfreundliche Möglichkeit liefern, Daten in hybriden Szenarien konsistent zu verwalten. Mit 31. März 2021 endete das Geschäftsjahr für SME, das ein beachtliches Umsatzwachstum von 28 Prozent aufwies. Das Unternehmen führt dies auf die wachsende Akzeptanz der Enterprise File Fabric in Unternehmen zurück, die nicht nur die bereits erwähnte einheitliche Datei- und Objektspeicherung bietet, sondern auch gerade in der Pandemie benötigte Funktionen aufweist, wie Cybersecurity und Compliance-Schutz für remote arbeitende Mitarbeiter. Nicht zuletzt sieht CEO Jim Liddle das Wachstum auch in der stärkeren Fokussierung auf die Distributions- und Value-Added-Reseller-Kanäle begründet, die künftig einen noch größeren Teil des Umsatzes ausmachen sollen.
Was macht Storage Made Easy besser als vergleichbare Suchlösungen und lässt sich das in Zahlen ausdrücken?
Jim Liddle: Die File-Fabric-Software bettet die branchenübliche Open-Source-Such- und Indizierungs-Engine Apache Lucene sowie Apache Tika ein, die Metadaten und Text aus über tausend verschiedenen Dateitypen erkennt und extrahiert. Die File Fabric integriert diese mit ihren Metadatenklassifizierungen und bietet damit eine Best-of-Breed-Suchfunktion für über 60 On-Premise- und On-Cloud-Speicherlösungen. Andere Suchlösungen neigen dazu, proprietär oder siloartig zu sein, da sie nur mit dem eigenen Speicher des Anbieters arbeiten. Kein anderer Anbieter, der uns bekannt ist, bietet die Breite der Suche über die verschiedenen Multi-Cloud-Datenpunkte, wie es Storage Made Easy heute tut.
Ist SME ein Ersatz für bestehende Dokumentenmanagementsysteme?
Die Enterprise File Fabric ist eine Multi-Cloud Content-Management-Lösung der nächsten Generation, die viele Workflows vom Typ Dokumentenmanagement umfasst. Sie unterstützt auch direkt das CMIS-Protokoll.
Wie skalierbar ist die Lösung? Gibt es eine Obergrenze an bewältigbaren Datenmengen?
»The solution scales ›out‹ and ›up‹ and can scale as is required«. Diese Aussage ist wörtlich zu nehmen: Die Lösung skaliert nach außen sowie nach oben und kann je nach Bedarf skaliert werden. Der größte Unternehmenslizenzvertrag, den das Unternehmen abgeschlossen hat, umfasst beispielsweise 100.000 Benutzer und SME hat viele Kunden mit vielen Petabyte an verwalteten Daten, die mehrere Milliarden Metadateneinträge umfassen.
Wie sieht es mit dem Datenschutz in der EU aus – Stichwort DSGVO-Compliance?
Die Enterprise File Fabric verfügt über spezifische Vorlagen und Richtlinien, die einem Unternehmen dabei helfen, GDPR- bzw. DSGVO-konform zu sein. Es gibt auch einen praktischen GDPR-Gesundheitscheck, der innerhalb des Produkts ausgeführt werden kann.
Erfolgt die Kundenbetreuung ausschließlich über Partner oder auch direkt?
Beides ist möglich, je nach Partner und dessen Fähigkeiten.
Was sind die Ziele für den DACH-Markt? Was ist speziell für den österreichischen Markt geplant? Gibt es bereits in Österreich bereits Vorzeigekunden?
Das Unternehmen ist bereits in Europa und der DACH-Region präsent, hat aber bisher direkt verkauft und nicht über Distributoren und Partner. Mit diesem neuen, besser skalierbaren Ansatz erhofft sich das Unternehmen für den DACH-Markt eine jährliche Steigerung seines Umsatzes in der Größenordnung von 25 bis 30 Prozent. Neben unserer Teilnahme am (virtuellen) Storage Symposium von LB-Systems in Wien Ende 2020 gehört auch der neue Vertrag mit ADN als Distributor in DACH zu den Strategien des Markteintrittes in Österreich. In Kürze wird die Enterprise File Fabric auf dem Marktplatz eines Schweizer Objektspeicher-Anbieters präsent sein, der inzwischen zu einem der größten Telekommunikationskonzerne in Österreich gehört, und wird deren GDPR-konforme Public Cloud ergänzen.
An welchen Neuerungen arbeitet SME? Welche Trends sehen Sie im Bereich Management von Unternehmensdaten? Sind weitere Kooperationen mit anderen IT-Unternehmen geplant?
Im Laufe der Zeit haben wir gesehen, dass Object Storage nicht mehr nur für Backup- und Archivdaten verwendet, sondern als primärer Datenspeicher eingesetzt wird. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärken und ausweiten wird und dass Unternehmen eine Kombination aus File- und Object-Storage für ihren primären Speicherbedarf für Endanwender nutzen werden.
Die File Fabric indiziert bereits Dateninhalte intelligent und nutzt die Ergebnisse für die prädiktive Erkennung von Inhalten, aber wir glauben, dass künstliche Intelligenz weiterhin eine große Rolle bei Lösungen für unstrukturierte Daten spielen wird, weshalb wir in Integrationen mit Enterprise-KI-Lösungen wie Google Vision, Amazon Rekognition und IBM Watson investiert haben. Zusätzlich evaluiert das Unternehmen seinen eigenen KI-Klassifikator, um Unternehmen zu ermöglichen, ihr größtes Kapital, ihre Daten, zu nutzen.
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