Knapp 2.000 Organisationen wollen eine neue Endung im Netz. [...]
Das Interesse an den neuen Endungen für Internet-Adressen (Top Level Domains, TLD) ist deutlich größer als gedacht: Statt wie erwartet 500 sind knapp 2.000 Bewerbungen bei der Internetverwaltung ICANN eingegangen. Die meisten Bewerber kommen wenig überraschend aus Nordamerika und Europa. »Nun beginnt weltweit das Gerangel um die frühestmöglichen Zeitfenster für die Evaluierung der Anträge und auch langwierige Verfahren durch Mehrfachanmeldungen sind vorhersehbar«, sagt Richard Wein, Geschäftsführer von Nic.at. Ab Juli werden die ersten Anträge geprüft. Bewerber dürfen zum Beispiel keine Markenrechte verletzten und sie müssen bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Ab Dezember will die Organisation dann erste Ergebnisse veröffentlichen. Nic.at unterstützt als technischer Partner insgesamt zwölf europäische Bewerbungen, darunter die Geo-Top-Level-Domains .wien und .tirol.
Grundsätzlich kann jede Firma oder Institution eine Adressendung beantragen. Allerdings beträgt allein die Bewerbungsgebühr 185.000 Dollar (147.599 Euro), der Betrieb verschlingt noch höhere Summen. Damit beschränkt sich der Bewerberkreis von vornherein auf größere Unternehmen oder Institutionen. Im Vorfeld hatte zum Beispiel Google bekanntgegeben, sich um 50 TLD zu bemühen, darunter .google und .youtube, aber auch .docs und .lol. Kritiker sehen vor allem kommerzielle Interessen hinter der Ausweitung. Vor allem den Inhabern von Markenrechten könnte die neue Vielfalt Probleme bereiten. Zwar gibt es Möglichkeiten, eingetragene Namen zu schützen, der Aufwand dürfte mit der Zulassung Hunderter neuer TDL jedoch deutlich höher sein als im Moment. (cb)
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