Internet der Dinge hat riesiges Sparpotenzial

Laut einer Studie von Cisco könnte die öffentliche Verwaltung weltweit Billionen Euro einsparen, wenn sie die Dinge vernetzen würde. Smarte Städte oder Behörden könnten zudem auch flexibler auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen. [...]

Alles wird vernetzt, vom Auto bis zur Waschmaschine oder auch darüber hinaus. Das »Internet der Dinge« ist seit Jahren ein populäres Schlagwort in der IT-Branche und gilt als einer der gewinnbringendsten Trends. Die im Jänner abgehaltenen Elektronik-Messe CES in Las Vegas hat gezeigt, dass die Unternehmen ernst machen. Alle möglichen Geräte sammeln und teilen Daten – Fitness-Armbänder, Tennisschläger, Haustechnik. Zu sehen gab es auch Kuriositäten wie eine Zahnbürste, die misst, wie gut geputzt wurde, ein Daten-Halsband für Hunde, das Aktivitätszeiten und Puls mitschreibt, sowie einen kleinen Clip, der vibriert, wenn man eine ungesunde Körperhaltung einnimmt – und wer weiß, was die Zukunft bringen wird. Ein großes Problem dabei ist aber noch die Sicherheit. Kürzlich hat eine US-Sicherheitsfirma ein Botnetz enttarnt, in dem nicht nur Computer waren, sondern auch andere internetfähige Geräte – etwa ein Kühlschrank. Über das Netz seien täglich in drei Wellen Spam-Mails verschickt worden. Laut der kalifornischen Firma Proofpoint war das die erste Cyberattacke über das Internet der Dinge.

GROSSE WERTSCHÖPFUNG
Das Internet of Everything (IoE) soll aber auch ein großes Wertschöpfungspotenzial bergen. Der Netzwerkspezialist Cisco hat 2013 eine internationale Studie durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass das IoE bis 2022 für die öffentliche Hand weltweit Einsparungspotenziale und Mehreinnahmen im Wert von 3,4 Billionen Euro bringen soll. Dazu kommen weitere 10,6 Billionen Euro, die für Privatunternehmen an neuem Wert generiert werden sollen. So ergibt sich bis 2022 ein globales Wertschöpfungspotenzial von 13 Billionen Euro. »Internet of Everything ist ein Trend, der insbesondere auch die Vernetzung von Städten und des öffentlichen Dienstes umfasst. Das gilt für Österreich ebenso wie für viele andere Länder. Hier befinden wir uns in einem Wandel, der bereits begonnen hat. Die öffentliche Verwaltung kann dadurch flexibler auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen und ihre Ressourcen produktiver nutzen«, ist Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria, überzeugt.

Zum Beispiel nutzt die spanische Stadt Barcelona bereits IoE-Lösungen, um Bürgern neue Dienste und Funktionen anzubieten. Virtuelle Bürger-Services ermöglichen etwa die ortsunabhängige virtuelle Interaktion mit dem Rathaus über Video- und Collaboration-Technologien. Weiters hat die Stadt IoE-Lösungen für Wassermanagement, intelligentes Parken, Abfallentsorgung und vernetzte Omnibusse eingeführt. Damit spart die Stadt laut Kaspar Kosten und verbessert die Qualität der Bürger-Services. Neben den Städten würden aber auch Staats- und Landesbehörden auf fast allen Ebenen von IoE-Lösungen profitieren, sei es im Gesundheitswesen, in der Bildung, beim Katastrophenschutz oder Militär. 70 Prozent des Potenzials entstehe etwa bei Prozessen innerhalb einer Behörde, 30 Prozent zwischen den Behörden. Würden die weltweit 350 Millionen Mitarbeiter in Behörden etwa stärker Telearbeitslösungen nutzen, könnte das 125 Milliarden US-Dollar (rund 91,4 Mrd. Euro) an Wert bedeuten – zum Beispiel über geringere Büro- und Reisekosten.

»Großes Potenzial bietet das Internet of Everything zum Beispiel bei vernetzten Bürgerservices und innovativem Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsmanagement. Die Verantwortlichen der öffentlichen Verwaltung sollten sich mit den Möglichkeiten auseinander setzen, die das IoE bietet. Die Nutzung und der Umgang damit er­fordern Fachkräfte und schaffen neue Arbeitsplätze. Hierzu sollten in Österreich jetzt schon die Weichen gestellt werden«, so Achim Kaspar abschließend. (cb/idg)


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*