Als ICT-Provider der Europaregion Tirol bietet BRENNERCOM intelligente Gesamtlösungen aus drei Cloud-Data-centern, inklusive Festnetz-Telefonie, Breitband-Internet und individueller Unternehmensvernetzung. [...]
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IT-Landes Tirol?
Roland Oberdanner: Tirol ist ein europäischer Knotenpunkt. Wir verbinden hier eine wichtige Nord-Süd- mit der österreichischen Ost-West-Achse. Ob Waren- oder Datenstrom: Der Standort Tirol ist für Unternehmen damit geografisch hochinteressant. Durch die Nähe zu Deutschland und Italien entwickeln sich auch Tirols Stärken in der Internationalisierung. Sprachliches, kulturelles und wirtschaftliches Verständnis sorgen für eine enge Vernetzung mit den europäischen Nachbarn. IT-Unternehmen wachsen mit ihren Kunden auch über Tirols Grenzen hinaus.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Das Bild Tirols im internationalen Kontext ist stark touristisch geprägt. Das hilft uns prinzipiell im Bekanntheitsgrad und Tirol wird als qualitativ hochwertige Region wahrgenommen. Unser Tourismus-Marketing hat ein Niveau erreicht, das anderen wirtschaftlichen Bereichen Tirols noch fehlt. Es gibt politische Bestrebungen, das zu verbessern und unser internationales Marketing für alle Wirtschaftszweige zu professionalisieren.
Speziell im IT-Bereich sind wir aber von der Vision des „Silicon Valley der Alpen“ noch recht weit entfernt. Ich glaube, dass das in Tirol alleine nicht machbar ist. Die italienischen Regionen Südtirol und das Trentino stehen vor denselben Herausforderungen. In der Satzung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist deshalb auch die wirtschaftliche Kohäsion der Region verankert. Diese sollte rasch vorangetrieben werden, aus dem politischen Willen muss spürbar umgesetzte und gelebte wirtschaftliche Realität werden. Brennercom versteht sich als ICT-Provider der Europaregion Tirol, wir arbeiten aktiv an Initiativen zur Stärkung der Region mit.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und was haben Sie für Erwartungen für 2015?
2014 war ein entscheidendes Jahr für Brennercom. Unser Netzwerk-Backbone erstreckt sich von Mailand bis Frankfurt und erreicht die zwei wichtigen Internet-Knotenpunkte MIX und DE-CIX. Die Bandbreite wurde weiter erhöht und wir bieten volle Geo-Redundanz. Diese Stabilität und Verfügbarkeit auf höchstem Niveau nutzen große internationale Provider-Partner und Unternehmen für die Nord-Süd-Vernetzung Europas. Wir haben den Wandel vom TK-Anbieter zum ICT-Provider vollzogen.
Unsere hochmodernen, intelligenten Cloud-Datacenter versorgen nun Tirol, Südtirol und Trentino mit ICT-Infrastruktur, die eine bisher nicht erreichte Sicherheit, Verfügbarkeit und Flexibilität bietet. Glasfaser-Infrastruktur ermöglicht uns Breitband-Connectivity, wir erreichen damit die meisten Gewerbegebiete in unserem Markt. Wir setzen dabei auch auf starke lokale Partnerschaften.
Konsequente Investitionen in neue Technologien werden auch 2015 prägen, um dem steigenden Bedarf weiterhin gerecht zu werden.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Tirol und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Der Mangel an Fachkräften trifft nicht nur den ICT-Bereich, sondern ist generell spürbar. Wir produzieren in Hochschulen und Universitäten am Markt vorbei. Schüler und Studierende werden zum Teil auf Technologien und Jobprofile vorbereitet, die am lokalen Markt entweder nicht präsent sind oder nur gering eingesetzt werden. Es wäre unbedingt notwendig, die Feedbackschleifen aus dem Markt in die Bildungseinrichtungen zu verstärken. Brennercom kompensiert das aktuell, indem wir Mitarbeiter international aquirieren.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Themen wie Unified Communication, Cloud, Big Data und Internet Of Everything (IoE) bestimmen den IT-Markt. Wir sind darauf vorbereitet und bieten klare Antworten. Ein Beispiel: IT-Verantwortliche sehen den Begriff Cloud zusehens klarer in den Ebenen IaaS/PaaS/SaaS bzw. in den Szenarien Private/Public/Hybrid.
Die Nachfrage nach hybriden IaaS-Lösungen bestimmt den Markt Tirol, weil diese den IT-Verantwortlichen die Möglichkeit bieten, sanft und unter vollständiger Eigenkontrolle in das Thema Cloud einzusteigen. Damit steigt das Vertrauen in die neuen Technologien und in uns als Partner.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Unser Vorzeigeprojekt ist auch das Vorzeigeprodukt unseres Kunden und Partners Terna. Terna bietet mit „Jumpstart“ eine SaaS-Lösung für ERP, CRM und BI. Terna entwickelt und betreibt die IT-Plattform als SaaS, Brennercom stellt virtuelle Cloud-Datacenter als IaaS zur Verfügung und bieten die Connectivity zum Kunden.
Die gebündelte Kompetenz beider Partner, Die Flexibilität, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit der Lösung überzeugt auch große Unternehmen, ihr ERP nicht mehr selbst zu betreiben.
Roland Oberdanner ist Country Manager Austria von Brennercom.
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