Das Tiroler Unternehmen AR-Technology hat sich auf das Tracking von Gegenständen und Werkzeugen in der Augmented Reality spezialisiert. Industrieunternehmen soll damit im Kampf gegen den Fachkräftemangel geholfen und zudem Kosteneinsparungen ermöglicht werden. [...]
Der Fachkräftemangel dominiert seit Monaten die heimischen Schlagzeilen, durch das stete Aufkommen neuer Technologien steigt zudem auch der Innovationsdruck auf Unternehmen kontinuierlich an. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Aktuell befindet sich etwa Augmented Reality (AR) auf dem Vormarsch und soll die Arbeitswelt in der Industrie nachhaltig verändern. Mithilfe von AR werden – unter anderem durch spezielle Brillen – digitale Inhalte in der Realität dargestellt, und somit Erweiterungen der Realität ermöglicht.
AR-Technology hat zusammen mit den beiden Gründern Richard Hirschhuber und Axel Schnaller nun eine laut eigenen Angaben bisher einzigartige Tracking-Technologie entwickelt. Individuell an einem Gegenstand oder Werkzeug angebrachte oder integrierte Tracker sollen für eine maßgenaue Nachbildung des Objekts im digitalen Raum sorgen. In der Folge können an diesem virtuellen Objekt Arbeitsprozesse mit jeder auf dem Markt verfügbaren AR-Brille sowie dem AR-Technology-Empfängermodul und der zugehörigen, KI-gesteuerten App durchgeführtwerden. „Mit dieser Technik können Zusatzumsätze generiert und unseren Kunden der Innovationsdruck genommen werden, wodurch eine starke Kundenbindung entstehen kann“, beschreibt Co-Founder und CEO Richard Hirschhuber das Potenzial der Technologie.
Industriebetriebe setzen auf AR-Technology
Auch das reale Produkt wird in weiterer Folge von der AR-Brille erkannt, während eine künstliche Intelligenz in der AR-Technology-App den Nutzern das Vorgehen am Produkt erklärt und virtuelle Objekte zur Hilfe einblendet. „Neue Mitarbeiter erhalten exakte Vorgaben von der Brille, wie der Fertigungsprozess aussehen sollte und welche Schritte in der Produktion erforderlich sind. Dadurch verkürzt sich die Einschulung und Ausbildung neuer Fachkräfte um einige Monate“, so Hirschhuber und: „Auch die Fehlerquote geht gegen Null, da der gesamte Prozess überwacht wird und die Arbeiter automatisch von der App benachrichtigt werden, falls sie einen Arbeitsschritt ausgelassen haben. Es ist also eine automatische Qualitätskontrolle. Dadurch wird auch bei einem Abgang von Schlüsselmitarbeitern das Wissen konserviert und bleibt dem Unternehmen erhalten.“
Einige Unternehmen setzen bereits auf AR-Technology, darunter auch BMW in Kombination mit FEIN Werkzeugen. Neben der Automobilindustrie werden auch schon im medizinischen Bereich AR-Technologien eingesetzt, beispielsweise um Schulungen für chirurgische Eingriffe in der Proof-of-Concept-Phase durchzuführen. Abgesehen vom Training können auch operative Abläufe mit der AR-Technologie vorab geplant und verbessert werden.
Als Werkzeug-Ersatz dient dabei der „R Stylus“, ein Stift für die Augmented Reality, welcher ebenfalls von AR-Technology entwickelt und patentiert wurde.
Zwei Investoren, eine Million Euro
Um das Wachstum des Unternehmens und der Technologie weiter voranzutreiben, konnten nun zwei Investoren gefunden werden, die sich jeweils mit 500.000 Euro – für je neun Prozent der Firmenanteile – beteiligt haben. Neben einem Family Office aus Tirol hat auch Onsight Ventures, spezialisiert auf Zukunftstechnologien, investiert.
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