IoT, Industrie 4.0 und Blockchain

Unter dem Motto "Passion meets Innovation" versammelte IT-Systemintegrator Trivadis Mitte September Mitarbeiter, Kunden und Partner zum 44. TechEvent in Zürich. 700 Teilnehmer waren mit dabei. Trivadis-Gründer Urban Lankes fungiert als neuer CEO. [...]

Das kam überraschend: In der Einladung im Juli war noch Christoph Höinghaus als Trivadis-CEO zitiert, er verließ im August das Unternehmen. Interimistisch hat jetzt Trivadis-Gründer Urban Lankes die Führung des IT-Dienstleisters mit Fokus auf Microsoft- und Oracle Lösungen übernommen. „Wir wollen nicht nur die Qualität unserer Leistung präsentieren, sondern es geht darum, Lösungen tatsächlich auf das runterzubrechen, was notwendig ist“, betonte Lankes. Und noch eindeutiger definierte Lankes, was er sich von seinen Beratern erwartet: „Wir müssen noch mehr verstehen, was der Kunde von uns will und was sein Problem ist. Das hat etwas mit zuhören, nachfragen, aber auch nein-sagen zu tun.“

Technologie gepaart mit menschlicher Beraterkompetenz, diese beiden Schwerpunkte stehen für Lankes ganz oben. Neu ist auch die interne Veränderung: Hierarchien wurden weitgehend abgeschafft – es geht darum, gemeinsam schnell Lösungen für den Kunden zu entwickeln und auch Innovation und Kreativität zu fördern. Cloud, Industrie 4.0, IoT, Blockchain, IT-Security und die Datenschutzgrundverordnung waren die Themen, die dann in den elf parallellen Tracks (!) in etwa 70 Sessions über den ganzen Tag verteilt geboten wurden. Als Redner waren sowohl Mitarbeiter, als auch Kunden und Partner im Einsatz.

Industrie 4.0 bei Kaltenbach
Einen erfrischenden Einblick in die praktische Umsetzung von Industrie 4.0 präsentierte Trivadis-Kunde Kaltenbach, ein Unternehmen, das seit über 100 Jahren Werkzeugmaschinen produziert. „Wir haben heute einen echten Kulturwandel, der gemanagt werden muss“, brachte es Manfred Schrettenbrunner, Leiter R&D bei Kaltenbach auf den Punkt. „Bislang hatten wir einen Innovationszyklus von zehn bis 15 Jahren, mit der IoT-Entwicklung sind das plötzlich nur noch wenige Monate“, erklärte Schrettenbrunner. Mit 450 Mitarbeitern werden derzeit rund 1.000 Maschinen pro Jahr erzeugt, „wir haben aber rund 120.000 Maschinen draußen, die weltweit im Einsatz sind“, so Schrettenbrunner.
Einerseits geht es darum, moderne Produktion im Sinne von Industrie 4.0 IT-gestützt zu realisieren, andererseits eröffnen sich heute durch IoT auch neue Optionen für Wartungs- und Servicemodelle. Mit der neuen IoT-Plattform (Realisierung mit Trivadis) soll der Weg in Richtung Smart Factory gelingen. Da die digitale Transformation für die meisten Unternehmen eine wirklich große Herausforderung ist, hat Trivadis ein sogenanntes Digital Maturity Assessment entwickelt. Unternehmen können damit testen, wo sie in punkto Digitalisierung stehen, aber auch welche Maßnahmen und Schritte Verbesserungen bringen.

Neues Denken notwendig
Als Keynote-Speaker war der britische Buchautor („Re-think. How to think differently“) und Innovations-Consulter Nigel Barlow zu Gast. Er nahm pointiert und humorvoll die oft mangelnde Innovationsbereitschaft der Menschen aufs Korn und forderte das Publikum auf, neues Denken zuzulassen. Nur so sei Innovation in der Praxis möglich, so der allgemeine Tenor seines Vortrags.

Beeindruckend war wie immer die Bandbreite der Sessions – in den rund 70 Vorträgen gab es sowohl für Business-Anwender als auch für IT-Experten viel an Information. Sehr gut besucht war ein Überblicks-Vortrag zur Blockchain-Technologie, hier wurden Status, Risiken, Vorteile, aber auch mögliche Use Cases beleuchtet. Zu den Herausforderungen zählen u.a. noch der unsichere regulatorische und rechtliche Rahmen, aber auch das Thema Kontrolle, Sicherheit und Privacy.

Bei den Vorteilen wurden unter anderem die hohe Datenqualität, schnellere Transaktionen und niedrigere Transaktionskosten genannt. Die Hauptanwendung liegt nach wie vor im Finanzbereich und Trading, aber es gibt auch bereits Anwendungsbeispiele in der Medizin/Healthcare oder im Energie-Sektor. Jede Industrie müsse sich künftig mit der neuen Blockchain-Technologie beschäftigen. Trivadis will Use Cases und Erfahrungen sammeln und Unternehmenskunden künftig auch hinsichtlich Blockchain-Technologie beraten.

Ideenwettbewerb
Abends bei der recht ausgelassenen karibischen Nacht wurden die Gewinner des Trivadis New Idea Award bekannt gegeben, womit alljährlich interne Ideen von Mitarbeitern gewürdigt werden. Den dritten Platz erzielte das Projekt „Drone Deer“, die Rehkitzsuche im Feld via Drohne. Auf den zweiten Platz wählten die Teilnehmer das Projekt „Vending Machine“, eine IoT-Lösung, mit der blinden Menschen Automatenkäufe erleichtert werden.

Den New Idea Award erhielt das Projekt von Sven Lau und Kollegen „TVD Smart Parking“, eine IoT-Lösung, um freie Parkplätze via App anzuzeigen und zu bewirtschaften. Der Einsatz ist jetzt in der hauseigenen Garage bei Trivadis im Schweizerischen Basel geplant.


Mehr Artikel

News

E-Government Benchmark Report 2024: Nutzerzentrierung bleibt der Schlüssel für Behördendienste in der EU

Grenzüberschreitende Nutzer stoßen immer noch auf zahlreiche Hindernisse, wenn sie E-Government-Dienste in Anspruch nehmen möchten. Behörden sollten daher an der Verbesserung der technologischen Infrastruktur arbeiten. Interoperabilität ist der Schlüssel zur Verbesserung dieser Dienste. Architektonische Bausteine wie die eID und eSignatur können leicht in die Behördenwebseiten integriert werden, sodass die Dienste in ganz Europa einheitlicher und unabhängig von Land und Dienstanbieter sind. […]

News

6 Voraussetzungen für den Einsatz von KI in der Produktion

Dank künstlicher Intelligenz können Industrieunternehmen effizienter und kostengünstiger produzieren, die Produktionsqualität erhöhen und Produktionsstörungen vermeiden. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, benötigen sie dafür geeignete IT-Infrastrukturen. Dell Technologies erklärt, was diese bieten müssen. […]

News

Hyperconverged Infrastructure: Wettbewerber positionieren Alternativen zu VMware

Kunden mit VMware-basierten HCI-Systemen im produktiven Einsatz haben im Grunde drei Möglichkeiten: Sie können in den sauren Apfel beißen, bei VMware bleiben und weiterhin die neuen höheren Preise zahlen, sie können zu einer anderen Appliance eines HCI-Anbieters mit einem integrierten Stack wechseln oder sie können zu einer alternativen Software-definierten Lösung wechseln. […]

News

Infineon IT-Services: Zwanzig Jahre Innovation und Exzellenz in Klagenfurt

Was 2004 mit 80 Mitarbeiter:innen in Klagenfurt angefangen hat, ist heute auf rund 460 Beschäftigte aus 31 verschiedenen Nationen gewachsen: Die Infineon Technologies IT-Services GmbH mit Hauptsitz in Klagenfurt. Sie verantwortet und betreibt weltweit alle wesentlichen IT-Funktionen im Infineon-Konzern. Heuer begeht der Klagenfurter Standort, an dem rund 300 der 460 Beschäftigten sitzen, sein 20-Jahre-Jubiläum. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*