iPad und Macbook Pro: Apple tunt das Portfolio

Große Überraschungen sind bei der Präsentation der neuen Apple-Geräte ausgeblieben. Während das neue iPad dünner, schneller und leichter gemacht wurde, hat das iPad mini ein schärferes Display bekommen. Mac-Betriebssysteme sollen nun kostenlos sein. [...]

Ähnlich wie die jüngsten Produktvorstellungen im Tablet-Bereich von Nokia und Microsoft sind die großen Innovationen auch bei der Präsentation der neuen iPads ausgeblieben. Das kleinere iPad mini bekam wie erwartet einen schärferen Bildschirm spendiert. Beide Geräte haben jetzt die gleiche Display-Auflösung und den gleichen schnellen Chip, der auch im iPhone 5s steckt. Während immer mehr günstige Tablets auf den Markt kommen, setzte Apple ein klares Signal für seine Strategie: Die iPads werden besser, aber nicht billiger. Das verschlankte große Tablet-Modell heißt jetzt iPad Air. Äußerlich wurde es mit schmalen Seitenrändern an das Design des kleineren iPad mini angepasst. Es ist jetzt nur noch 7,5 Millimeter dick statt zuvor 9,4 Millimeter. Das Gewicht wurde von 700 auf weniger als 500 Gramm gesenkt. Der Preis beginnt in Österreich wie bisher bei 479 Euro. Der Marktstart ist am 1. November.

Der Preis für das einfachste Modell des iPad mini ist mit den Verbesserungen allerdings von 329 auf 389 Euro gestiegen. Zugleich behält Apple auch die ein Jahr alte erste Version im Programm und verkauft sie jetzt günstiger ab knapp 250 Euro. Apple ist damit weiterhin teurer als die Konkurrenz. So verkaufen Google und Amazon ihre 7-Zoll-Tablets, die noch etwas kleiner als das iPad mini sind, bereits ab 229 Euro. Die Apple-Aktie gab nach der Präsentation minimal nach und drehte nachbörslich leicht ins Plus.

Laut Marktforschern laufen inzwischen mehr als 60 Prozent der aktuell verkauften Tablets mit dem Google-Betriebssystem Android, aber Apple ist nach wie vor der mit Abstand größte einzelne Hersteller. CEO Tim Cook betonte, für Apple sei wichtiger, dass die iPads nach wie vor mehr als andere Tablets benutzt würden. Apple verweist auf Zahlen von Marktforschern, laut denen 81 Prozent der tatsächlich eingesetzten Tablets iPads seien.

KAMPFANSAGE AN MICROSOFT
Im scharfen Wettbewerb auf dem PC-Markt machte Apple eine Kampfansage an Microsoft: Das Betriebssystem für Mac-Computer ist jetzt kostenlos. Die neue Version des Systems OS X mit dem Codenamen Mavericks war unmittelbar nach der Ankündigung zum Download verfügbar. Die Upgrades zählten bisher zu den umsatzstärksten Software-Angeboten von Apple. Für Microsoft ist der Verkauf der Windows-Software nach wie vor eine zentrale Geldquelle. Apple sägt zudem am zweiten Microsoft-Standbein: Mit dem Kauf neuer Mac-Computer sind nun auch die hauseigenen Büroprogramme des ­Unternehmens kostenlos.

„Wir machen das, weil wir wollen, dass alle unsere Kunden Zugang zu den neuesten Funktionen haben“, erklärte Cook. Das Mavericks-System soll unter anderem durch eine intelligentere Verteilung der Ressourcen des Computers die Batterielaufzeit verbessern und zusätzliche ­Kapazitäten freisetzen. Außerdem bringt Apple seinen Kartendienst und den Buch-Store, die bisher für Mobilgeräte verfügbar waren, auf den Mac.

KOMPLETT NEUER MAC PRO
Zugleich erneuerte Apple die Modellpalette seiner Macbook-Pro-Notebooks. Der Preis für das einfachste Modell wurde um 200 Euro auf knapp 1.300 Euro gesenkt. Die Rechner sind jetzt mit 1,8 Zentimetern deutlich dünner, dazu leichter und Dank neuer Haswell- und Crystalwell-Prozessoren auch leistungstärker. Beide neuen MacBooks Pro verfügen über zwei Thunderbolt-2-, zwei USB-3-, einen Kopfhöreranschluss und einen SDXC-Kartensteckplatz. Ein externer Bildschirm lässt sich per HDMI ansteuern. Zudem unterstützen sie Bluetooth 4.0 und WLAN nach der jüngsten IEEE-Spezifikation 802.11ac.

Der neue leistungsstarke Mac Pro, der auf professionelle Anwender zum Beispiel im Video-Bereich ausgerichtet ist, soll im Dezember für knapp 3.000 Euro auf den Markt kommen. Apple hatte seinen Spitzen-Rechner mehrere Jahre lang nicht aktualisiert. Jetzt kommt ein komplett neu entwickeltes Gerät in einem Gehäuse, das wie ein schwarzer Zylinder aussieht. Es wird in den USA zusammengebaut. Im Inneren arbeitet ein 3,7 Ghz schneller Quad-Core-Prozessor vom Typ Xeon E5 von Intel. Optional stehen ein 3,5-GHz-Sechs-Kern- und ein 2,7-GHz-12-Kern-Prozessor zur Verfügung. Der Arbeitsspeicher liegt in der Standardausstattung bei zwölf (Quad-Core) und 16 GB (Sechs-Kern) und kann auf bis zu 64 GB ausgebaut werden. Bei der Grafiklösung setzt Apple auf zwei Workstation-GPU von AMD, die Ultra-HD unterstützen. (aw)


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