Größer, leichter und dünner sind die drei Hauptcharakteristika des neuen Apple-Smartphones. [...]
Die Ankündigung des neuen iPhone 5 von CEO Tim Cook in San Francisco hat durch die vielen Gerüchte im Vorfeld etwas an Dynamik verloren. Auch deshalb, weil sich im Grunde alle Gerüchte bewahrheitet haben. Das neue iPhone ist dünner, leichter und größer. Es hat eine Rückseite aus Metall statt Glas und beherrscht nun wie Top-Modelle der Konkurrenz auch den Daten-Turbo LTE. Alles kam wie erwartet – doch es machte sich keine Enttäuschung breit. Denn der Clou ist: Bei Apple sind solche technischen Details nur ein Mittel zum Zweck.
Der im vergangenen Herbst verstorbene Gründer Steve Jobs predigte immer, dass die Geräte vor allem ordentlich funktionieren müssen. So waren die iPhones bei den technischen Daten meist etwas schwachbrüstiger als die Konkurrenz – die erste Generation hatte noch nicht einmal UMTS, um den Akku zu schonen. Auch jetzt baute Apple in das iPhone 5 weniger ein, als andere schon haben: Kein NFC-Chip für drahtlose Bezahlsysteme, keine ausgefallenen Funktionen wie Entsperrung der Geräte durch Gesichtserkennung.
Der neue Apple-Chef Tim Cook bleibt den Grundfesten seines legendären Vorgängers treu. Die Innovationen des neuen iPhone und der erneuerten iPod-Player seien zwar auch für sich genommen „unglaublich“, erklärte er bei der Präsentation in San Francisco. „Aber was sie wirklich herausragend macht und uns vor die Wettbewerber stellt, ist, wie gut sie miteinander funktionieren.“ Die schlanken Maße haben auch eine neue Verbindung zu Ladegerät oder Computer notwendig gemacht. Der Adapter zur Verwendung mit herkömmlichen Steckern wird kostenpflichtig sein.
Das iPhone 5 ist bereits ab 28. September in Österreich verfügbar. Schon im Vorfeld der Präsentation waren Berichte über Studenten an die Öffentlichkeit gelangt, die vom Zulieferer Foxconn abkommandiert wurden, um möglichst viele neue iPhones in kürzester Zeit zusammenschrauben zu können. Tarife und Preise für Österreich sind noch nicht bekannt. Das iPhone 5 dürfte teurer werden als seine Vorgänger. Apple hat jedoch auf seiner deutschen Website Preise für das Gerät genannt. Mit 679 Euro fürs Einsteigermodell mit 16 GB Speicher kostet das iPhone 5 ohne Vertrag um 50 Euro mehr als das Vorjahresmodell. Die 32-GB-Version kostet 789 Euro, für 64 GB sind 899 Euro einzuplanen. Erwartungsgemäß werden diese Preise auch in Österreich übernommen.
1 + 1 KANN MANCHMAL 3 ERGEBEN
Zusammen mit dem neuen iPhone bringt Apple die nächste Generation seines mobilen Betriebssystems an den Start. Die Software iOS6 bietet unter anderem verbesserte Navigationsfunktionen und eine vertiefte Integration des Online-Speicherdienstes iCloud. Statt eines Feuerwerks an neuen Funktionen und Diensten wird das Smartphone graduell weiterentwickelt. Die bisherigen Google-Karten werden durch ein Apple-Angebot ersetzt. Den
Videotelefonie-Dienst Facetime kann man nun auch in Mobilfunk-Netzen nutzen und nicht nur in einem WLAN. „Apple bleibt der einzige Hersteller, der durch schrittweise Verbesserungen ein erheblich besseres Nutzererlebnis gewährleistet“, betonte Gartner-Analystin Carolina Milanesi. „1 + 1 kann manchmal 3 ergeben.“ Das iPhone 5 nutzt für LTE die Frequenzen 850, 1.800 und 2.100 MHz. Österreichische Provider dürfen die flotte Datenfunktechnik nur auf 2.600 MHz nutzen. Für 2013 steht eine Neuvergabe der Frequenzen an. Dann könnten auch die bisher nur für GSM nutzbaren 1.800er-Frequenzen für LTE eingesetzt werden. Dieses „Refarming“ der Mobilfunkfrequenzen kann aber erst geschehen, wenn der anstehende Kauf von Orange durch 3 von den Wett-bewerbshütern genehmigt oder verboten wurde. (aw)
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